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Neun Tote bei Untergang von Flüchtlingsboot

Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor Tunesien sind nach Angaben von Augenzeugen mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.

Bei Sidi Daoud im Nordosten des nordafrikanischen Landes seien am Sonntag zunächst sechs und wenig später drei weitere Leichen angespült worden, sagte ein Augenzeuge in Tunis. Ein anderer Augenzeuge sprach von „mehreren Toten“. Am Hafen von Sidi Daoud rund 100 Kilometer nordöstlich von Tunis dauerte die Suche nach möglichen weiteren Opfern seinen Angaben zufolge am Nachmittag an.

Die amtliche tunesische Nachrichtenagentur TAP hatte zuvor von drei Toten und 35 Geretteten berichtet. Das Unglücksboot habe Flüchtlinge aus mehreren Staaten an Bord gehabt. Die genaue Zahl der Bootsinsassen, ihre Herkunftsländer sowie ihr Ziel waren zunächst nicht klar.

Sidi Daoud liegt nur rund 200 Kilometer von Süditalien entfernt. Erst vor rund zehn Tagen war vor der tunesischen Küste ein Boot mit afrikanischen Flüchtlingen gekentert, die nach Italien gelangen wollten. Dabei waren etwa 200 Insassen ertrunken. Zwei Tage später landete ein Boot mit rund hundert illegalen Einwandern aus Afrika auf der süditalienischen Insel Lampedusa. Am Donnerstag wurden zwei Flüchtlingsschiffe mit Asiaten und Afrikanern von der tunesischen Küstenwache aufgegriffen.

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