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Neun Hinterwälder Gemeinden bündeln Kräfte im Finanzbereich

Mellau wird Sitz des neuen Gemeindeverbandes.

Mellau. Vorarlberg ist um eine Gemeindekooperation reicher. Am 3. Juni wurde offiziell die Finanzverwaltung Hinterwald gegründet. Künftig wickeln neun Hinterwälder Gemeinden ihre Finanz- und Personalagenden gemeinsam ab – der Echtstart ist für den 1. April 2024 vorgesehen. Sitz des neuen Gemeindeverbands wird Mellau sein. Der Schröckner Bürgermeister, Stephan Schwarzmann, ist auch der Obmann der neuen Finanzverwaltung. Er wurde am 3. Juni in der konstituierenden Sitzung einstimmig gewählt.

Die Finanzverwaltung Hinterwald ist sowohl Serviceeinrichtung als auch Kompetenzzentrum für die Gemeinden Bezau, Bizau, Damüls, Mellau, Reuthe, Schnepfau, Schoppernau, Schröcken und Warth. Für diese Gemeinden werden voraussichtlich sieben Mitarbeiter etwa die laufende Buchhaltung, die Erstellung von Voranschlägen, Rechnungsabschlüssen, Gebührenvorschreibungen, strategisches Finanzmanagement und Förderwesen übernehmen. Darüber hinaus kümmern sie sich um die zentrale Betreuung der Personalagenden.

„Die Vorarlberger sind Spitzenreiter bei Gemeindekooperationen“, berichtet die Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbands, Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. Über 260 formelle Gemeindekooperationen gibt es bereits. Die Vorteile der Zusammenarbeit liegen für Kaufmann auf der Hand: „Vor dem Hintergrund der zunehmenden Vielschichtigkeit der Verwaltung ermöglicht die Zusammenarbeit vielen Gemeinden ihre Aufgaben wirksamer, leichter und in hoher Qualität zu erfüllen.“ Gleichzeitig könnten Personalengpässe vermieden werden. „Schlussendlich sichern Kooperationen die Gemeindeautonomie“, sagt die Präsidentin des Gemeindeverbands.

Gemeindeautonomie bleibt unberührt

Die Gemeindeautonomie bleibt auch in den neun Hinterwälder Gemeinden unberührt. „Die Kooperation verändert nichts an den politischen Gremien und insbesondere auch nichts an der Budgethoheit in den einzelnen Mitgliedsgemeinden“, betont der Obmann der Finanzverwaltung Hinterwald, der Schröckner Bürgermeister Stephan Schwarzmann. Dieser wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeindeverbands am 3. Juni einstimmig gewählt.

Für Schwarzmann ist der Schritt der Kompetenzbündelung ein Gebot der Stunde. „Besonders in Zeiten knapper werdender Budgetmittel und weitreichender Veränderungen in den Bestimmungen zur Voranschlags- und Rechnungsabschlusserstellung brauchen wir unterschiedliche Kompetenzen und Ausfallsicherheit für die Erledigung unserer Aufgaben. Sowohl aus praktischen als auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ist es deshalb sinnvoll, Kräfte zu bündeln“, ist Schwarzmann überzeugt.

Start für April 2024 vorgesehen

Sitz der neuen Finanzverwaltung wird Mellau sein. Der Echtstart ist für 1. April 2024 vorgesehen. Davor werden noch einige Harmonisierungsarbeiten in den jeweiligen Gemeinden stattfinden. „Uns ist auch eine gute Vorbereitung wichtig, damit wir ab 1. April 2024 auch bereits mit abgestimmten und harmonisierten Arbeitsweisen starten können.“, so Obmann Schwarzmann. In Mellau wird die Finanzverwaltung vorerst das erste Obergeschoss der ehemaligen Volksbankfiliale beziehen, wofür noch einige kleinere Umbauarbeiten vorgesehen sind. Geplant ist dann eine Unterbringung im geplanten Neubau des Gemeindezentrums in Mellau. Für dieses neue Zentrum wird aktuell gerade ein Architektenwettbewerb vorbereitet und das Raumprogramm finalisiert.

Die Finanzverwaltung Hinterwald ist neben dem Vorderwald, Blumenegg und Leiblachtal eine weitere Finanzverwaltung, die in der Form eines Gemeindeverbands geführt wird. Verwaltungsgemeinschaften, die im Bereich Finanzen kooperieren, gibt es im Vorderland, im Montafon, Hofsteig und der Region Walgau West. Der Vorarlberger Gemeindeverband berät die Gemeinden hinsichtlich Kooperationen. Auch das Projekt Finanzverwaltung Hinterwald haben Experten des Gemeindeverbands konzeptionell und rechtlich begleitet.

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