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Neues Wolfsrudel in Niederösterreich gesichtet: WWF trifft Maßnahmen

In Niederösterreich wurde ein neues Wolfsrudel entdeckt, der WWF möchte nun Maßnahmen setzen.
In Niederösterreich wurde ein neues Wolfsrudel entdeckt, der WWF möchte nun Maßnahmen setzen. ©Patrick Pleul (Themenbild)
Erneut wurde im Norden Österreichs ein Wolfsrudel entdeckt. Nun möchte der WWF-Experte Christian Pichler über die Situation und Herangehensweise informieren.

Ein seriöses Wolfsmanagement, Beratung für die Weidetierhalter, ein individueller Herdenschutz und finanzielle Unterstützung seien notwendig, verlangte Christian Pichler. Die Tageszeitung “Kurier” (Dienstag-Ausgabe) veröffentlichte eine Aufnahme aus einer Fotofalle am 26. August kurz vor 7.00 Uhr in Karlstift im Bezirk Gmünd in Niederösterreich. Mindestens vier Welpen sind darauf zu sehen.

Zusammen mit DNA-Analysen aus etlichen Schaf-Rissen und Losungsfunden ergibt sich für Wolfsanwalt Georg Rauer, dass sich dort ein neues ansässiges Rudel gebildet hat. Es handle sich nicht um Abkömmlinge des Rudels aus der Region Truppenübungsplatz Allentsteig. Die Elterntiere könnten aus Deutschland oder Polen zugewandert sein. Die Wölfe werden in einem etwa 200 Quadratkilometer großen Gebiet im nieder-/oberösterreichisch/tschechischen Grenzraum umherstreifen.

WWF möchte Maßnahmen setzen und Weidetierhalter unterstützen

Der WWF reagierte am Mittwoch auf die Meldung über das neue Rudel. Denn darin waren auch Personen zitiert worden, die die Tiere bereits gesichtet haben. Diese hätten demnach keine Angst oder Scheu vor Menschen gehabt. Es gebe weiters Anfragen von besorgten Elternvereinen, die sich Sorgen um kommende Schulausflüge machen. “Jetzt geht es darum, möglichst rasch die richtigen Maßnahmen zu setzen”, stellte Christian Pichler fest.

Vor allem Weidetierhalter müssten beraten und finanziell unterstützt werden. Besonders wichtig sei ein praxisgerechter, an die Region angepassten Herdenschutz. Jeder Hof sei anders, weshalb der Schutz an die jeweilige Situation angepasst werden sollte, damit er gut funktioniert. Ohne diesen seien Vergrämungen wenig erfolgversprechend. “Wölfe dürfen gar nicht erst realisieren, dass Weidetiere eine leichte Beute darstellen.”

Genaue Zahlen über Anzahl der Wölfe in Österreich unklar

Im wildreichen Österreich würden sie sich ohnehin großteils von Wildtieren ernähren. Schafe seien nur eine Gelegenheitsbeute, wenn sie nicht oder nur ungenügend geschützt seien. Der Verhaltensbiloge Kurt Kotrschal ergänzte: “Wölfe lernen rasch zwischen ‘erlaubter’ (Wild) und ‘unerlaubter’ (Haus- bzw. Nutztiere) Nahrung zu unterscheiden, wenn sie zum Beispiel ein strom-führender Zaun behindert.”

Wie viele Wölfe sich in Österreich aufhalten, ist laut Rauer schwer zu beziffern. Nur im Norden seien nunmehr zwei ansässige Rudel gesichert. Andere gesichtete oder durch Risse bewiesene Tiere dürften durchziehende oder umherstreifende sein. Dazu kämen solche, die noch gar nicht bemerkt worden seien.

(APA/Red.)

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