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Neues Verkehrsleistsystem für Wien

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Wien nimmt intelligentes Autobahn-Verkehrsleitsystem in Betrieb: Asfinag dehnt komplexes System bis 2010 auf ganz Österreich aus und spart dafür beim Ausbau.

In Wien hat die Asfinag ein neues Verkehrsleitsystem für die Autobahn in Betrieb genommen. Ist die Südost-Tangente verstopft, werden die Autos auf der
Südautobahn (A2) jetzt durch dreizeilige Hinweistafeln im Vorfeld durch elektronische „Stau-Warnsignale“ und Pfeile auf die neue Südostumfahrung (S1) umdirigiert. Außerdem gibt es schon vor der Stadteinfahrt dynamische Geschwindigkeitsanzeigen. Staut es im Stadtbereich, wird der Verkehr schon Kilometer zuvor verlangsamt und so der nachdrängende Verkehr eingedämmt.

In einer dritten Ausbaustufe, die etwa auf der S1 bereitsumgesetzt ist, wird es auf der Autobahn dann auch Spurwechselpfeile und Ampeln an den Auffahrten geben. Stockt der Verkehr und ein Einreihen wird unmöglich, schaltet die Ampel, die direkt am Beginn des Beschleunigungsstreifens steht, auf rot. Der Verkehr wird mit den Spurwechselpfeilen auf die zweite Spur umgeleitet und erst danach der von der Auffahrt nachströmende Verkehr eingelassen.

Durch diese Verkehrsbeeinflussungsanlagen würden die Reisezeitenum ein Viertel und die Unfallzahlen sogar um die Hälfte gesenkt, sagte Verkehrsstaatssekretär Eduard Mainoni (B) bei den Technologiegesprächen des Europäischen Forums Alpbach. In Tirol, wo es ein solches System schon seit 2005 gibt, habe es seither keinen tödlichen Unfall auf den entsprechenden Strecken mehr gegeben, berichtete der neue Asfinag-Vorstand und frühere Verkehrsminister Matthias Reichhold (B). Auch die häufigen Unfälle in Folge von Staus seien durch die Vorwarnsysteme völlig vermieden worden.

Außerdem enthält das System in der letzten Ausbauphase wie etwa bereits seit 2005 in Tirol auch Lärm- und Schadstoffmesssensoren. Werden die entsprechenden Grenzwerte überschritten, drosseln die Geschwindigkeitsanzeigen den Verkehr dann ebenfalls auf 100 km/h herunter. Dadurch soll auch die Umweltbelastung um ein Viertel reduziert werden. Bis 2010 will die Autobahngesellschaft für 380 Mio. Euro die neuen Leitsysteme – je nach Verkehrsaufkommen in unterschiedlichem Umfang – auf ganz Österreich ausdehnen. Insgesamt wird es dann landesweit 800 Infotafeln und 1.300 Verkehrssensoren geben. Gemeinsam mit dem ORF will die Asfinag die Verkehrsinformationen über Radiosignale auf Handy und ins Auto senden.

Die Asfinag selbst erhöht mit den neuen Technologien die Kapazitäten der Autobahn um bis zu 15 Prozent. Wo bisher 30.000 Fahrzeuge pro Tag durchgerollt sind, sollen es in Zukunft 35.000 sein. Dadurch kann sie auch den weiteren Ausbau der Autobahn nach hinten verschieben.

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