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Neues Sprachangebot für bessere Integration von Frauen

Sprachtraining an offenen Orten soll die Integration deutlich verbessern
Sprachtraining an offenen Orten soll die Integration deutlich verbessern ©Bilderbox
Die Stadt Wien hat ein neues Angebot zur Integration von Migrantinnen: Deutsch lernen in maßgeschneiderter Sprachkursen, die gezielt fit für den Arbeitsmarkt machen sollen.

Dabei wird von der MA17 – zuständig für Integration – zuerst einmal der Ausbildungsstatus überprüft und dann punktgenaue Kursangebote erstellt.

Stadträtin Frauenberger: “Als Frauen- und Integrationsstadträtin ist mein Ziel, dass alle Frauen in Wien unabhängig von ihrer Herkunft selbstbestimmt, unabhängig und sicher leben können. Es ist mir deswegen sowohl frauen- als auch integrationspolitisch ein zentrales Anliegen, vor allem Migrantinnen, die nicht das Glück einer guten Schulausbildung in der Jugend hatten, mit passenden Sprachkursen und einer soliden Grundausbildung dafür das entsprechende Rüstzeug zur Verfügung zu stellen.” Frauenberger verwies auf die erfolgreichen “Mama lernt Deutsch”-Kurse als ersten großen Schritt in diese Richtung.

Dreistufiges Programm zur Integration durch Sprache

  • “Alphabetisierungs- und Deutschkurse” für Frauen mit geringen und keinen Deutschkenntnissen.
  • Mama lernt Deutsch“-Kurse, um Alphabetisierung zu festigen und/oder Grundkompetenzen in Deutsch zu erreichen.
  • “Aufbaukurse Frauencollege”, um Deutsch zu vertiefen, inklusive weiterer Unterrichtsfächer als Grundlage für den Einstieg in den Beruf.

In die Kurse inkludiert ist selbstverständlich auch die Prüfungsvorbereitung zur Erreichung der Sprachniveaus A2 oder B1. Damit werden auch die gesetzlichen Voraussetzungen für Niederlassung bzw. Einbürgerung erfüllt. Im heurigen Kursjahr stehen insgesamt rund 160 Kursen und 1:600 Kursplätze zur Verfügung.

Kursdauer je nach Vorkenntnissen

Für das Absolvieren jeder dieser Stufen sind in etwa 300 bis 430 Unterrichtseinheiten vorgesehen. So bedarf eine Frau, die als Analphabetin in das Programm einsteigt, etwa 1.100-1.200 Unterrichtseinheiten bis sie “arbeitsmarkt-fit” wird oder an weiterbildenden Maßnahmen teilnehmen kann.

Integration durch öffentliche Orte

Die einzelnen Kurse werden flexibel, zu verschiedenen Tageszeiten angeboten. Sie finden in Kindergärten, Schulen, Volkshochschulen, Frauenvereinen oder in Stadtteilzentren statt. Bei Bedarf wird auch Kinderbetreuung angeboten.

Wesentlicher Teil des Konzeptes des Sprach- und Bildungsplans: Das Angebot wird zu den Frauen gebracht! Über die Zusammenarbeit mit Vereinen, über Projekte wie “Deutsch im Park” sowie über die Elternbildungsseminare von “Interface Wien” werden die Frauen motiviert, in das Programm einzusteigen. Durch Beratung vor Ort wird gewährleistet, dass die Frauen den für sie passenden Kurs wählen.

Die Wiener Büchereien als Orte des Lernens

Teil 3 des Modulprogramms, das Frauencollege, findet in enger Zusammenarbeit mit den Wiener Büchereien statt. In diesem Kursteil des Vereins “Interface Wien” werden neben Deutsch auch noch andere wesentliche Basisqualifikationen, wie Mathematik oder EDV, vermittelt. Im Kursjahr 2011/12 finden die Frauencollege-Kurse in der Wiener Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz und in der Bücherei Simmering statt. Ab Herbst 2012 ist eine Kooperation mit weiteren sechs Büchereien geplant.

Büchereien sind Zentren der Integration

In den Büchereien Wien gibt es rund 50.000 fremdsprachige Bücher, Filme und Zeitschriften. In Bezirken mit einem besonders hohen Anteil an Bürgern mit Migrationshintergrund wurden interkulturelle Schwerpunkt-Zweigstellen mit aktuelle Medienbeständen in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Türkisch (jeweils mehr als 500 Medien) sowie in ein bis zwei weiteren Sprachen etabliert. In zehn weiteren Zweigstellen findet man kleinere Bestände in diesen wichtigsten MigrantInnen-Sprachen. Der Treffpunkt Bücherei ist somit ein wichtiger Teil für erfolgreiche Integration.

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