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Neues Lungenkrebs-Medikament

Wissenschafter haben eine Medizin für die Behandlung schwerer Fälle von Lungenkrebs vorgestellt. Es wirke bei Patienten, bei denen gewöhnliche Behandlungen nicht anschlügen.

Das Medikament „erlotinib” habe bei 40 Prozent der Testpersonen mit Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium die Lebensdauer verlängert und die Symptome gelindert, berichteten die Krebsforscher am Samstag bei einem Kongress der American Society of Clinical Oncology (Asco) in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana. 

„Die Patienten, die mit ’erlotinib’ behandelt wurden, haben nicht nur länger gelebt, sondern auch eine bessere Lebensqualität gehabt”, sagte der Verantwortliche für die Lungenkrebsforschung im Princess-Margaret-Krankenhaus im kanadischen Toronto. Laut dem Leiter der Studie, Frances Shepherd, handelt es sich um eine orale Therapie.

Bei der Testreihe an 731 Lungenkrebs-Patienten wurden 488 mit „erlotinib” behandelt, während die übrigen Kranken ein Placebo erhielten. Die mit dem neuen Medikament behandelten Patienten hätten im Durchschnitt noch 6,7 Monate gelebt, während die anderen nur 4,7 Monate weitergelebt hätten, berichteten die Forscher. Das Medikament der zur Schweizer Gruppe Roche gehörenden US-Firma Genentech habe auch das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt und das Einsetzen von Lungenkrebs-Symptomen wie Husten, Atemnot oder Schmerzen verzögert. Als Nebenwirkungen wurden Hautreaktionen und Durchfall genannt.

Die Wirkstoffe des Medikaments gehen gegen ein Enzym vor, das auf der Oberfläche der Tumore sitzt und Informationen an die Krebszellen weitergibt, wie die Forscher vor den 25.000 Delegierten in New Orleans erläuterten. „Erlotinib” zählt zu einer neuen Familie von Wirkstoffen. Diese zerstören Zellen, welche für das Wachstum von Krebstumoren zuständig sind, verschonen aber die gesunden Zellen.

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