Neues Leben im „Bezauer Hof“

Bezau (ak) Wie berichtet erwarb die Marktgemeinde Bezau im März dieses Jahres das Traditionsgasthaus “Bezauer Hof”. In Form eines Baurechtsvertrags wurde das Gebäude der Lebenshilfe Vorarlberg zur Verfügung gestellt.„Der Bedarf an betreutem Wohnen im Bregenzerwald ist dringend gegeben, denn Menschen mit Behinderungen werden in der Region zumeist im Elternhaus von ihren Angehörigen betreut“, erklärt Andreas Dipold von der Lebenshilfe Vorarlberg, „und das trotz des oft schon hohen Alters der betreuenden Eltern“. Nicht selten handle es sich dabei um Menschen mit einem hohen Hilfebedarf, deren persönliche Zukunft ohne die betreuenden Eltern bzw. Angehörigen oftmals ungeklärt sei, so der Geschäftsbereichsleiter für die Abteilung Wohnen.
Zentraler Standort
„Der Standort am Bahnhof eignet sich gut zur Schaffung von Wohnraum für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf, äußert sich auch Bürgermeister Georg Fröwispositiv zum bevorstehenden Projekt. “Busbahnhof und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe und was auch sehr für die Nutzung spricht, ist der kurze Weg zur Werkstätte der Lebenshilfe Bezau“, so Fröwis.
Baurechtsvertrag
Die Kosten für eine umfassende Sanierung werden von der Lebenshilfe getragen.Das ausgearbeitete Raumprogramm sieht vor, im Erd- und Obergeschoß neun Zimmer mit entsprechenden Nebenräumen für die Lebenshilfe, sowie im Dachgeschoss zwei Kleinwohnungen zu errichten. Nach der baulichen Adaption soll der ehemalige Gasthof die idealen Voraussetzungen bieten, Menschen mit Unterstützungsbedarf ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Nach eigener Wahl in einer privaten Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft.
Leben wie andere auch
„Menschen mit Behinderungen haben die gleichen Wohnbedürfnisse wie alle anderen Menschen auch“, betontAndreasDipold. „Dabei geht es um nichts anderes, als so normal wie möglich leben zu können und auch ein Privatleben zu haben“. Das Projekt „Bezauer Hof“ entspreche genau diesen Bedürfnissen, ist Dipold überzeugt.Das Gebäude wird nach dem Umbau und den Sanierungsmaßnahmen in mehreren Kleinwohnungen bis zu zwölf Menschen mit Behinderungen als Wohnraum dienen. Dabei realisiert die Lebenshilfe ein offenes Modell der Begleitung.„Auch Menschen mit hohem Hilfebedarf bei der Alltagsbewältigung sollen möglichst privat leben können“, betont Dipold. Der Bezug der Wohnungen ist mit Frühjahr 2013 geplant.