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Neues Kabinett in Bayern komplett

Das neue Kabinett im deutschen Bundesland Bayern unter Ministerpräsident Horst Seehofer ist komplett. An dem Personaltableau wurde bis kurz vor der Vereidigung der Regierungsmannschaft aus CSU und FDP noch gefeilt.

Als neue Sozialministerin ist nun die bisherige CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer vorgesehen, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa am Donnerstag erfuhr. Neuer Agrarminister wird der Niederbayer Helmut Brunner. Die bisher als sicher geltende Berufung des Oberbayern Marcel Huber ist damit vom Tisch. Grund ist, dass sich in anderen Landesteilen Widerstand gegen die Berufung vieler Oberbayern regte.

Zwei Minister werden von der FDP gestellt, die nach Jahrzehnten der CSU-Alleinregierung den Einzug ins Landesparlament und in die Regierungsverantwortung geschafft hatte. Für das Wirtschaftsressort wird FDP-Landeschef Martin Zeil verantwortlich sein, Wolfgang Heubisch soll das Wissenschaftsministerium führen. Zeil ist zugleich stellvertretender Ministerpräsident.

Umweltminister wird der bisherige Europaminister Markus Söder, der zudem neue Zuständigkeiten in der Gesundheit erhält und damit gestärkt wird. Europaministerin wird Emilia Müller. Bereits bekannt war, dass Innenminister Joachim Herrmann im Amt bleibt. Finanzminister wird der bisherige Staatssekretär Georg Fahrenschon. Das Justizministerium soll weiter von Beate Merk geführt werden. Staatskanzleichef soll der bisherige Kultusminister Siegfried Schneider werden. Kultusminister wird Ludwig Spaenle.

Bei der Postenverteilung spielte auch der Regionalproporz eine große Rolle. Bayern, mit gut 70.000 Quadratkilometern größtes deutsches Bundesland, gliedert sich auf in die Regionen Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben und Franken. Jede von ihnen ist eifersüchtig darauf bedacht, nicht zu kurz zu kommen.

Die Bildung seines neuen Kabinettes ist Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer nach eigenen Worten schwergefallen. “Es berührt einen schon – die Beendigung von politischen Ämtern bei einer ganzen Reihe von Personen, die ungeheuer viel für Bayern geleistet haben” sagte der CSU-Chef am Donnerstag in München. “Es ist menschlich auch schwer.”

Seehofer zeigte sich aber mit dem Ergebnis zufrieden: “Wenn das kein Neuanfang ist, weiß ich nicht, was man noch machen soll.” Der ursprünglich als Landesagrarminister vorgesehene Tierarzt Huber, der “für ein paar Stunden” Minister gewesen sei, habe wegen des Regionalproporzes auf das Amt verzichten müssen, sei aber eines der großen Talente der CSU. Er könne nicht auf dem Parteitag ankündigen, er wolle die Landesteile zusammenführen, aber dann nicht auf den Regionalproporz achten.

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