Man bezeichnet sich selbst als das modernste Geriatriezentrum Österreichs: In der kommenden Woche wird schrittweise der Regelbetrieb in Wiens neuem Haus der Barmherzigkeit aufgenommen. Knapp 55 Mio. Euro wurden in der Seeböckgasse in Ottakring investiert, um ein offenes, lichtdurchflutetes Gebäude für bis zu 350 Patienten zu schaffen. Wir sehen uns zuständige für die schwersten Fälle, betonte der ärztliche Leiter, Christoph Gisinger, am Mittwoch vor Journalisten.
Freundliche Atmosphäre
Bundesweit verbinde man nirgendwo sonst die Elemente Wohnqualität, therapeutisches Angebot und Schaffung eines sozialen Umfeldes so perfekt, erklärte ein sichtlich stolzer Gisinger. Zu diesem Zweck wurde in den vier Wohnetagen Wert auf helle, farbige Gestaltung gelegt. Verwinkelte Gänge heben sich bewusst vom tristen Einheits-Weiß der Krankenhäuser abheben.
Außerdem gibt es ausschließlich Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer. Diese sind nicht nur mit Sauerstoff-, sondern auch mit Internet-Anschluss ausgerüstet. Außerdem schließt an jedes Zimmer eine Loggia an. Begehbare Dachgärten bieten einen weiten Blick bis zum Kahlenberg.
Wie ausgebreitete Arme sei das weite Entree, dass von einer Zwei-Flügel-Anlage umschlossen wird, gestaltet, so Gisinger. Um Leben ins Haus zu bringen gibt es außerdem Gemeinschaftsräume, ein Kaffeehaus und einen Kindergarten für die Mitarbeiter. Eigentlich wollte man den vorhandenen Haarstylisten ja Beauty-Salon nennen, um auch externe Kundinnen anzusprechen – jedoch war auf der Glasfront zu wenig Platz. Deshalb entschied man sich dann doch für das profanere Frisör.
Feierliche Eröffnung: 13.04.
Der Regelbetrieb wird in der kommenden Woche starten, die feierliche Eröffnung ist für den 13. April angesetzt. Bis dahin wird es neben der klassischen Geriatrie auch eine Spezialstation für Menschen aller Altersstufen geben, die an Multipler Sklerose erkrankt sind. Eine zweite Abteilung soll Wachkoma-Patienten aufnehmen und eine dritte ist auf Alzheimer-Erkrankte eingerichtet.
Patienten aus Stammhaus
Der Großteil der Patienten wird aus dem alten Stammhaus in der Vinzenzgasse in Währing kommen. Dieses soll bis 2006 von derzeit 500 auf rund 200 Betten abgebaut werden.
Die restlichen sollen dann in das zweite neue Haus in der Tokiostraße in der Donaustadt verlegt werden, wenn dieses im kommenden Jahr eröffnet wird. Ob das Gebäude in der Vinzenzgasse dann saniert, abgerissen und neuaufgebaut oder gar offen gelassen werde, könne man jetzt noch nicht sagen, betonte Gisinger.