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Neues Bin-Laden-Tonband

Der arabische Fernsehsender „Al Jazeera" (Katar) hat eine Botschaft veröffentlicht, die von dem als Terrordrahtzieher gesuchten Osama bin Laden stammen soll.

Die Stimme, die auf dem Tonband zu hören ist, ruft die Muslime zum „Heiligen Krieg” und zum Widerstand gegen die Besatzungstruppen im Irak auf. Der britische Außenminister Jack Straw erklärte am Montag, er halte die Botschaft für authentisch.

Die Stimme auf dem Tonband nimmt unter anderem Bezug auf die Festnahme des früheren irakischen Staatschefs Saddam Hussein und wendet sich gegen die Friedensbemühungen im Nahen Osten. Der Chefredakteur des Senders, Ibrahim Hilal, sagte, Al Jazeera habe die Aufzeichnung am Sonntag erhalten. Er äußerte sich nicht dazu, auf welchem Weg ihm das Tonband zugespielt wurde. Laut Hilal hat das Band eine Länge von 47 Minuten. Davon wurden am Sonntag 14 Minuten ausgestrahlt.

Straw hält das Tonband für echt. „Soweit wir wissen, lebt Osama bin Laden noch”, sagte er am Montag in einem BBC-Interview. Es stehe außer Zweifel, dass das Terrornetzwerk Al Kaida noch aktiv sei. Der Minister verteidigte die jüngsten Terrorwarnungen aus den USA, auf Grund derer die Fluggesellschaft British Airways eine Reihe von Flügen nach Washington gestrichen oder aufgehalten hat. Die gleichen Medien, die jetzt von Panikmache sprächen, würden der Regierung im Falle eines Anschlags sofort fehlende Sicherheitsmaßnahmen vorwerfen, sagte Straw, gab aber auch zu: „Die richtige Balance zu finden, ist schwierig.”

Das Weiße Haus erklärte in Washington, der Geheimdienst CIA und andere Stellen prüften die Echtheit der Aufnahme. Das letzte von US-Geheimdienst-Experten als wahrscheinlich authentisch eingestufte Tonband, das vom Führer des Terrornetzwerks Al Kaida stammen soll, spielte Al Jazeera im Oktober ab.

Wer mit einem Visum in die USA einreist, muss sich ab heute, Montag, schärferen Kontrollen unterziehen. An 115 US-Flughäfen und den 14 wichtigsten Seehäfen werden von den Reisenden Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht. Die Informationen werden mit Datenbanken abgeglichen, in denen beispielsweise Hinweise auf kriminelle oder terroristische Hintergründe gespeichert sind. Die Kontrolle wird bei der Ausreise wiederholt. Das Programm namens US-VISIT (U.S. Visitor and Immigrant Status Indicator Technology) soll am Montag in Betrieb genommen werden. Pro Jahr sollen schätzungsweise 24 Millionen Ausländer überprüft werden. Ausgenommen von den neuen Regeln sind Besucher aus 28 Ländern, die für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen kein Visum benötigen, beispielsweise Touristen aus EU-Staaten.

Bei einem Überfall auf einen US-Konvoi sind in Afghanistan zwei amerikanische Soldaten verletzt worden. Die Umgebung des US-Stützpunkts in Deh Rawood gilt als Hochburg der Taliban. Die NATO wird sich nach den Worten ihres neuen Generalsekretärs Jaap de Hoop Scheffer in diesem Jahr vor allem auf ihren Einsatz in Afghanistan konzentrieren. Bei seinem Amtsantritt im Brüsseler NATO-Hauptquartier sagte de Hoop Scheffer am Montag, es sei zwar nicht ausgeschlossen, dass von dem Bündnis auch ein stärkeres Engagement im Irak erwartet werde. Die Hauptaufgabe liege aber jetzt in Afghanistan. „Die Situation dort ist alles andere als einfach”,

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