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Neues AKW

Die tschechische Regierung schließt den Bau eines neuen Atomkraftwerkes nicht aus. [13.1.2000]

Als Begründung hieß es, die Vorräte an Stein- und Braunkohle, mit denen ein Großteil des Stroms in Tschechien erzeugt wird, würden künftig nicht mehr ausreichen. Entsprechende Aussagen sind im neuen Energie-Konzept des Landes enthalten, das das Kabinett von Ministerpräsidenten Milos Zeman beschlossen hat, meldeten tschechische Medien am Donnerstag.

„Das Atomkraftwerk ist eine der Alternativen, weitere können neue Technologien bringen“, erklärte dazu Industrie- und Handelsminister Miroslav Gregr, dessen Amt den Entwurf des Dokuments vorgelegt hat. Für das neue Energie-Konzept stimmten zwölf Minister, zwei – Umweltminister Milos Kuzvart und Vizepremier Pavel Rychetsky – votierten dagegen.

Das Energie-Konzept geht davon aus, dass der Abbau der Steinkohle bis 2020 wegen der immer geringeren Vorräte auf ein Drittel und 2030 schließlich auf Null sinken wird. Der Abbau der Braunkohle dürfte bis 2030 halbiert sein. Damit würden die Kraftwerke ihre traditionellen Energiequellen verlieren. Folglich werde man nach dem Jahr 2015 wieder über den Bau eines neuen Atomkraftwerkes reden müssen, heißt es in dem Dokument.

In Tschechien gibt es bereits zwei AKW – eines im südmährischen Dukovany und ein zweites in Temelin, das schon in diesem Jahr mit atomarem Brennstoff bestückt werden soll. Völlig in Betrieb gehen soll Temelin im Mai oder Juni 2001.

(Bild:VN)

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