Neues „FilmActingStudioVienna“

Die als gemeinnütziger, nicht Gewinn orientierter Verein organisierte Institution wird von der Schauspielerin Barbara May geleitet, die seit fünf Jahren eine Filmakademie für Kinder anbietet: „Immer wieder haben hier auch Erwachsene angerufen. Die musste ich ablehnen. Ich habe dann festgestellt: Es gibt eigentlich keine Ausbildung, die sich auf Film und Fernsehen spezialisiert hat.“ Diese Lücke soll nun geschlossen werden.

Für Theater gebe es bereits ausgezeichnete Ausbildungsstätten in Österreich, so May, doch die Anforderungen seien vor der Kamera andere. „Alle die am Theater begonnen hatten hatten dann große Schwierigkeiten sich umzustellen“, schilderte Schauspieler Wolf Roth seine Erfahrungen: „Es ist völlig anders, sich am Theater in einer Gruppe über Wochen mit einem Stück zu beschäftigen als im stillen Kämmerlein an einer Rolle zu arbeiten und dann vor die Kamera zu treten.“ – „In einer Zeit, in der es nur noch um Typ-Besetzungen geht, ist es besonders wichtig, dass sich junge Menschen am Medium ausprobieren und ihre Möglichkeiten ausloten können“, meinte die Schauspielerin und Regisseurin Birgit Doll.

Anmeldeschluß 27. Mai

Roth wie Doll werden auch als Dozenten zur Verfügung stehen, ebenso wie etwa die Regisseure Reinhard Schwabenitzky, Ulrich Seidl, Kurt Ockermüller, Alois Hawlik, Wolfram Paulus oder Michael Cencig. „Learning by doing“ steht bei der sechssemestrigen Ausbildung im Vordergrund. Dabei soll auch auf mehrwöchige Praktika bei Randgruppen wie etwa bei Obdachlosen oder Autisten, aber auch bei Produzenten Wert gelegt werden. Denn es sollen nicht nur die Grundbegriffe des Schauspiels und das technische Basiswissen für die Arbeit am Set vermittelt, sondern auch Kontakte geknüpft werden – u. a. zu Agenturen. „Es ist wichtig, nicht nur auf die reine Ausbildung zu schauen, und dann haben wir wieder einige arbeitslose Schauspieler mehr“, so May.

Anmeldeschluss für den ersten Lehrgang ist der 27. Mai, Aufnahmeprüfungen vor einer Kommission aus Produzenten, Agenturen und Regisseuren finden vom 22. und 24. Juni statt. „Wir suchen 14 hochtalentierte junge Leute, die noch keine Erfahrung haben in diesem Beruf“, sagte May, die darauf hinwies, dass die nächste Chance erst in drei Jahren kommt, da man erst nach Abschluss des ersten kompletten Ausbildungsgangs wieder neue Studenten aufnehmen will. Die Studiengebühr beträgt 5.220 Euro pro Jahr, mit dem Ablegen einer abschließenden Diplomprüfung (Filmreifeprüfung) ist auch die Herstellung eines professionellen Demobands verbunden.

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