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Neueröffnung der Galerie artziwna in der Herrengasse

Monika und Gerald Ziwna, dahinter die "Sandgrube" von Franz Grabmayr.
Monika und Gerald Ziwna, dahinter die "Sandgrube" von Franz Grabmayr. ©vienna.at/Paul Frühauf
Spielt Geld eine Rolle, wenn man sich in einer Galerie für Kunst(kauf) interessiert? Diese entscheidende Frage haben uns Gerald und Monika Ziwna aus Anlass der Neueröffnung ihrer Galerie in der Herrengasse 17. Auf 700 Quadratmetern können Interessierte die eigene Kunstverständigkeit auf den Prüfstand stellen.
Tolle Kunst in der Luxusherberge

Eines stellt Gerald Ziwna, Inhaber, gleich zu Beginn fest: Kunst ist keine Frage des Geldes. Es ist eine Frage des Verständnisses. Und hat man das – entweder angeboren oder durch intensive Auseinandersetzung erworben – kann man auch mit relativ wenig Kleingeld eine sehr gute Sammlung sein Eigen nennen. Denn, so Ziwna: “Kunstwerke haben natürlich auch Marken. Ist der Name bekannt, geht der Preis nach oben. Aber auch günstigere Kunst kann sehr gut sein.”

700 Quadratmeter für die Kunst

 “Von Brueghel bis Mack” heißt die erste, über 70 Werke internationaler Künstler umfassende Präsentation, die eine Mischung aus Kommissionsware und eigenen Beständen darstellt. Der titelgebende Brueghel ist das von einem deutschen Privatsammler stammende Gemälde “Diana mit ihren Nymphen bei der Rast” aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, gemalt von Brueghel dem Jüngeren. Um die 180.000 Euro möchte man dafür erzielen. Die Betonung liegt jedoch eindeutig auf moderner, abstrakter Malerei und außergewöhnlicher Bildhauerei. Interessierte sollten sich allerdings nicht abschrecken lassen: Denn es gibt durchaus auch Werke für durchschnittlich dicke Geldbörsen zu erstehen. Ab rund 3000 Euro geht es in der Galerie artziwna los. “Eine grundsätzliche Frage”, so Gerald Ziwna. “So viel bezahlt man auch für einen schicken Urlaub. Wenn einem ein Werk jedoch Freude macht, hat man ein ganzes Leben lang was davon.”

Diese Philosophie lebt das Ehepaar Ziwna schon seit rund 20 Jahren. Die Galerie in der Herrengasse ist das bisher größte und wohl auch repräsentativste Projekt – und gleichzeitig die größte Galerie der Stadt. 400 luxuriöse Quadratmeter Innenleben und 300 Quadratmeter von der Straße her nicht zugänglicher Hof schaffen eine einzigartige Atmosphäre.

Wer kauft eigentlich Kunst in einer Galerie?

“Rund ein Prozent der Bevölkerung sammeln Kunst”, so Gerald Ziwna. “Der Rest interessiert sich einfach nicht dafür. Es gäbe ausreichend Menschen in Österreich, die sich ein Werk um einhundert, zweihunderttausend Euro einfach so kaufen könnten. Das ist für sie aber nicht interessant, und das ist für mich verständlich. Ich schaue zum Beispiel nur selten Fußball, und das nur aus patriotischen Gründen. Ein Fußballfan wird nicht verstehen, warum ich nicht weiß, ob das jetzt ein Abseits war.”

Ziwna wiederholt allerdings, dass dieses eine Prozent nicht deckungsgleich mit dem reichsten Prozent der Österreicher ist. “Es gibt viele Menschen, die sparen sich ein Werk vom Mund  ab – und haben qualitativ höhere Sammlungen als Leute mit sehr viel Geld. Diese Sammlungen sind vielleicht kleiner, aber auch besser. Und in Sachen Kunst kann einem wirklich Interessierten sowieso niemand was erzählen.”

Eine Galerie mit Laufkundschaft

“Es gibt nur ein, zwei ‘bessere’ Lagen in Wien als in der Herrenstraße”, freut sich Inhaberin Monika Ziwna über den Location-Glücksfall. Aber in der Herrenstraße sei das richtige Publikum; die Art von Laufkundschaft, die im gegensatz zum Massentouristen nicht sofort abgeschreckt ist, wenn sie an einer Galerie vorbeigeht. “Aber prinzipiell haben wir schon unsere Stammkunden. Es ist nur so – hier geht öfter einmal einer vorbei und sieht, ah, Ziwna hat was Neues.”

Die Galerie eröffnet mit einem Fest für geladene Gäste am Freitag, 27. Jänner in der Herrengasse 17.

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