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Neuer Wiener SPÖ-Chef Ludwig startet mit Gesprächsmarathon

Michael Ludwig plant auch ein Gespräch mit seinem vorgänger Häupl.
Michael Ludwig plant auch ein Gespräch mit seinem vorgänger Häupl. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Der frisch gewählte Chef der Wiener SPÖ will fürs Erste viele Gespräche führen. Ein Vier-Augen-Gespräch mit seinem Vorgänger, Noch-Bürgermeister Michael Häupl, steht ganz oben auf Ludwigs Prioritätenliste.
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Einen Termin dafür gebe es aber noch nicht, wie ein Sprecher Ludwigs am Sonntag der APA versicherte. Ziel sei es aber, sehr zeitnah – also möglichst in den nächsten Tagen – einen solchen zu finden. Dabei soll es nicht nur um den Zeitpunkt der Amtsübergabe gehen – Häupl hatte zuletzt einen Termin rund um das Treffen der derzeit von Wien geführten Landeshauptleutekonferenz im Mai in Aussicht gestellt -, sondern auch um die Abstimmung anderer Schritte bis dahin bzw. um das Übergangsprozedere.

Ludwig will Wiener Löwelstraße Besuch abstatten

Ebenfalls recht rasch, “schon morgen oder übermorgen”, will Ludwig der Löwelstraße einen Besuch abstatten. Zur Erklärung: In der dort residierenden Landespartei, die derzeit von Sybille Straubinger gemanagt wird, könnte der neue Parteichef bereits erste (Personal-)Entscheidungen treffen – eine Kompetenz, die er auf Stadtregierungsebene noch nicht hat. Denn Ressorts umbilden oder Stadträte austauschen kann Ludwig erst, wenn er zum Bürgermeister gewählt worden ist.

Für Brauner und Frauenberger wird es eng

Vermutet wurde zuletzt, dass es vor allem für Finanzstadträtin Renate Brauner und Sozialstadträtin Sandra Frauenberger, die Ludwigs Kontrahenten Andreas Schieder offen unterstützt hatten, eng werden konnte. So erklärte dann auch einer der prominenteren Ludwig-Unterstützer, der Simmeringer SPÖ-Chef Harald Troch, in der Sendung “Hohes Haus”, dass er sich in den Bereichen Finanzen und Gesundheit auch eine personelle Erneuerung erwarte. Auffallend war, dass der Nationalratsabgeordnete sich vom neuen Parteichef auch Änderungen in den Bereichen Integration und Kindergärten wünscht, die derzeit von Jürgen Czernohorszky und damit einem jungen Hoffnungsträger vor allem der Parteilinken verantwortet werden.

Ludwig will sich mit Vassilakou zusammensetzen

Im Ludwig-Büro betonte man jedenfalls, dass der Neo-Chef mit allen Betroffenen und Ebenen reden wolle, bevor Entscheidungen getroffen werden. Möglichst bald soll es nicht zuletzt deshalb auch Treffen mit den Bezirksorganisationen geben.

Und mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) will sich der Neo-Chef ebenfalls bald zusammensetzen – wiewohl Ludwig zunächst mehrfach betont hatte, an der rot-grünen Koalition in Wien bis zur Wahl 2020 nicht rütteln zu wollen.

Keine roten Parteigremien in den nächsten Tagen

Rote Parteigremien stehen in den kommenden Tagen jedenfalls nicht am Programm – weder routinemäßig noch aus gegebenem Anlass. Für die von Ludwig am Samstag angekündigte Strategieklausur gibt es ebenfalls noch keinen Termin. Unklar ist auch, ob sie noch vor oder erst nach der Bürgermeister-Übernahme ins Leben gerufen wird. Vor dem Sommer sollen aber schon erste Schritte gesetzt werden, meinte der Sprecher. Grundsätzlich soll es in diesem Forum darum gehen, gemeinsam die Grundlagen für die inhaltliche Ausrichtung für die Wien-Wahl 2020 zu erarbeiten.

APA/Red.

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