Dabei wird er unter anderem mit Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) und Außenministerin Ursula Plassnik (V) zusammentreffen, ebenso mit dem Chef des Wiener UN-Sekretariats und der UN-Drogenbehörde UNODC, Antonio Maria Costa, sowie dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Mohammed ElBaradei.
Auftakt des Besuches bildet am Donnerstag um 12.00 Uhr das Gespräch mit Außenministerin Plassnik. Laut Außenamt wird es dabei unter anderem um die Lage im Nahen und Mittleren Osten und auf dem Balkan gehen, ebenso um die UN-Reform und den Dialog der Kulturen und Religionen, wie es in einer Aussendung hieß. Im Anschluss ist für 12.45 Uhr eine Pressekonferenz im Außenministerium angesetzt. Der Besuch bestätigt die Bedeutung Wiens als einzigem UNO-Amtssitz innerhalb der EU, erklärte Plassnik in einer Aussendung.
Um 15 Uhr trifft der ehemalige Außenminister und frühere Botschafter Südkoreas in Wien in der Hofburg mit Präsident Fischer zusammen. Um 16 Uhr steht im Parlament ein Arbeitsgespräch mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) auf dem Programm; auch bei diesem Treffen werden laut Aussendung der UN-Amtssitz in Wien, die Reform der UNO, der Nahe Osten und der Balkan im Mittelpunkt stehen. Den Abschluss der Gespräche vom Donnerstag bildet ein Treffen mit Bundeskanzler Gusenbauer um 17.30 Uhr.
Am Freitag kommt Ban in der Wiener UNO-City mit den UN-Spitzenvertretern Costa und ElBaradei zusammen, auch ein Treffen mit den UN-Mitarbeitern ist geplant. Voraussichtlich gegen 16.15 Uhr soll zudem eine Pressekonferenz stattfinden, teilte das Informationsbüro der Vereinten Nationen mit.
Im Zentrum des Gesprächs mit IAEO-Chef ElBaradei dürften der Atomstreit mit dem Iran und der Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm stehen. ElBaradei wird bis Freitag dieser Woche einen Bericht an den UN-Sicherheitsrat übermitteln, in dem er das höchste UN-Gremium darüber informiert, ob und wie weit der Iran die Forderungen nach einer Aussetzung der umstrittenen Urananreicherung erfüllt hat.
Der Sicherheitsrat hatte den Iran aufgefordert, seine umstrittene Urananreicherung auszusetzen und Sanktionen beschlossen. Eine gesetzte Frist von 60 Tagen läuft in dieser Woche aus; auf Grundlage des IAEO-Berichts entscheidet der Weltsicherheitsrat über eine Ausweitung der Sanktionen. Heute, Dienstag Nachmittag, trifft ElBaradei den iranischen Chefunterhändler Ali Larijani in Wien.
Bei den jüngsten Sechs-Parteiengesprächen mit Nordkorea hatte Pjöngjang der Schließung seines wichtigsten Atomreaktors binnen 60 Tagen unter Kontrolle der IAEO zugestimmt. Im Gegenzug erhält Nordkorea Energie, Nahrungsmittel und andere Hilfen im Gegenwert von 50.000 Tonnen Schweröl.
Ban kommt aus Deutschland nach Wien, wo er zuvor in Berlin an einem Treffen des Nahost-Quartetts teilnehmen wird, das über die Grundsatzeinigung zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenser-Gruppen Hamas und Fatah beraten will. Am Donnerstagabend will er einer Aufführung der Oper La Boheme beiwohnen.
Österreich war der einzige bilaterale Botschafterposten, den der langjährige Diplomat Ban bekleidete, in den Jahren 1998 bis 2000. Im November 2001 wurde er mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.