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Neuer Schlag gegen Filmpiraterie

Symbolfoto |&copy Bilderbox
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Die Wiener Wirtschaftspolizei hat letzte Woche auf Antrag der im Verein für Anti-Piraterie organisierten Filmindustrie eine Hausdurchsuchung bei mos.at, einem „Housing-Provider“, durchgeführt.

Fünf Server und zwei Workstations, auf denen sich illegale Filmkopien und anderes inkriminiertes Material befunden haben, konnten enttarnt und vom Netz genommen werden, teilte der VAP am Dienstag in einer Aussendung mit.

Auf derartigen Servern liegt das Ausgangsmaterial für die Film-Raubkopien, wie sie auf weit verbreitet auf Flohmärkten angeboten werden. In der Piraten-Szene herrscht seit der Untersuchung einiger Aufruhr, es besteht angeblich bereits „Mangel“ an aktuellen Filmen für Downloads.

Internet Piraten weichen nach Österreich aus

Die Aktion des VAP ist eine direkte Folge der größten Piratenjagd der Neuzeit, die im März dieses Jahres in Deutschland zur Beschlagnahme von 19 Servern und zu etlichen Verhaftungen geführt hat. Seither weichen immer mehr deutsche Internet-Piraten nach Österreich aus. Die deutsche Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) hat dem VAP die entscheidenden Hinweise gegeben und auch zwei Experten nach Österreich entsandt, die bei der Hausdurchsuchung mitgewirkt haben.

VAP-Gneralsekretär Andreas Manak erklärt: „Da die Filmpiraten international zusammenarbeiten muss auch die Anti-Piraterie grenzüberschreitend erfolgen. Das hat gerade bei mos.at sehr gut funktioniert. Diese Firma hat Niederlassungen in Hamburg und in Wien und profitiert von der Aufregung, die die Server-Raids in Deutschland verursacht haben. Viele Kunden von mos.at sind Deutsche, die sich in deutschen Rechenzentren nicht mehr sicher gefühlt haben. Jetzt werden die Betreiber illegaler Server wieder anderswo Unterschlupf suchen. Aber wir arbeiten auch eng mit Anti-Piraterie-Organisationen in Osteuropa zusammen und werden ihnen keine Ruhe lassen.“

Daten der Kunden müssen offengelegt werden

Von der forensischen Auswertung der beschlagnahmten Server erwartet Manak sich wichtige Aufschlüsse über die Hintermänner und Kunden der Filmpiraten. „Noch während wir mit der Polizei im Haus waren, haben einige versucht, über Remote-Zugriffe die Daten auf ihren Servern zu löschen, aber sie können nicht alle Spuren verwischen. Was uns dann an Informationen noch fehlt, muss der Provider zur Verfügung stellen.“ berichtet Manak.

Nach dem e-commerce-Gesetz (ECG) sind die Internet-Service-Provider zwar nicht verpflichtet, die Daten, die über ihre Leitungen oder Rechner laufen, zu prüfen. Bei einem konkreten Verdacht auf eine Rechtsverletzung müssen sie aber die Daten der Kunden offen legen. Die Zeiten für Filmpiraten werden wohl schwieriger. Manche haben auf ihren internen Bords schon angekündigt, sich zurückzuziehen, bevor auch bei ihnen die Polizei vor der Haustür steht.

Redaktion: Michael Grim

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