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Neuer Rebellen-Chef will wieder mehr Anschläge verüben

Der neue Chef der kolumbianischen FARC-Rebellen, Alfonso Cano, will wieder mehr Anschläge verüben.

Durch die Taten solle die linksgerichtete Guerillaorganisation wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen, berichtete am Sonntag die Zeitung “El Espectador” unter Berufung auf eine abgefangene E-Mail von Cano an seine Gefolgsleute. Dieser rege darin auch den Kauf von Raketen an, um strategische Angriffe auf das kolumbianische Militär und die Staatsmacht führen zu können. Außerdem sollten mehr Landminen gelegt werden.

Zugleich schlägt Cano den Angaben zufolge aber auch vor, eine politische Partei zu gründen, die von der linksgerichteten FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) gesteuert werde. Auch sollten die Bande zum venezolanischen Staatschef Hugo Chavez verstärkt werden.

Über den künftigen Kurs der Rebellen war lange gerätselt worden, nachdem ihr bisheriger Chef, der FARC-Gründer Manuel Marulanda, im März gestorben war. Der 59-jährige Cano war bis dahin der Chefideologe der FARC; Beobachter hatten vermutet, dass er eher eine politische Linie einschlagen könnte.

Die Echtheit der nun das Gegenteil nahelegenden E-Mail wurde vom kolumbianischen Generalstabschef Freddy Padilla de Leon bestätigt. Sie sei vom Geheimdienst abgefangen worden, sagte er im Radio.

Die FARC sind die älteste linke Guerilla-Gruppe Lateinamerikas und kontrollieren Teile des kolumbianischen Dschungels. Sie haben in Kolumbien mehr als 700 Geiseln in ihrer Gewalt. Eine ihrer prominentesten Gefangenen, die franko-kolumbianische Politikerin und frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, wurde bei einer Geheimdienstaktion Anfang Juli nach mehr als sechs Jahren Geiselhaft befreit.

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