Es sei eine “hohe Auszeichnung”, dass der Innenminister und der Wiener Bürgermeister ihm das Vertrauen schenken würden.
Als die ersten großen Herausforderungen bezeichnete Pürstl die “internen Schwierigkeiten der Wiener Polizei” und die Bewältigung der EURO 2008. Auch die Veränderungen, die sich durch die StPO-Reform für die Exekutive ergeben, sei eine Aufgabe. “Ich bitte um Verständnis, dass ich Details zu meinen Vorstellungen in diesen Bereichen erst nach meiner offiziellen Amtseinführung (am 28. Dezember, Anm.) nennen werde”, sagte der designierte Polizeipräsident.
Er sei natürlich mit “sehr konkreten Vorstellungen” in die Bewerbung gegangen, die er sich auch schon in den vergangenen Jahren als Mitglied des Führungsteams gemacht habe. Das ist in ein detailliertes Konzept eingeflossen.
Durch den Umstand, dass er jetzt Vorgesetzter seiner ehemaligen Vorgesetzten werde, “erwarte ich überhaupt keine Probleme, weil wir in der Führungsebene immer ein gutes Team waren”, sagte Pürstl. Auch mit seinen Mitbewerbern sollte es dem neuen Chef zufolge keine Probleme geben: “Mit den meisten bin ich eng befreundet, und ich hoffe, das bleibt so.”
Der neue Polizeipräsident glaubt auch nicht, dass durch die StPO-Reform die Behörde, also die Polizeijuristen, Aufgaben abgeben muss. “Das sehe ich überhaupt nicht so, im Gegenteil.” Es könnten sogar neue Aufgaben dazu kommen.
Pürstl hatte im Privatklageprozess von Roland Frühwirth, Leiter der Kriminaldirektion 1 (KD 1), gegen den suspendierten interimistischen Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung, Ernst Geiger, den Kläger wegen der Ermittlungen in der Sauna-Affäre heftig kritisiert: “Entweder das waren Polizeistaatsmethoden – oder, wenn man nur ungeschickt vorgegangen ist, dann in einer Anhäufung, die ich in einer Polizei dieses Jahrhunderts nicht gerne sehen möchte.” Dennoch glaubt auch er nicht an Probleme als Leiter der Behörde mit dem Wachkörper: “Nein. Man schätzt klare Worte.”