AA

Neuer Multimediaguide in der Wiener Albertina: Interaktiver Museumsbesuch

Die Albertina setzt ab sofort auf moderne Multimediaguides
Die Albertina setzt ab sofort auf moderne Multimediaguides ©dpa
Böse Zungen behaupten, Museumsbesuche wären zuweilen langweilig: Der neue Multimediaguide, den die Albertina in der Wiener Innenstadt nun eingeführt hat, wird Skeptiker eines Besseren belehren. Wer mit dem Tablet durch die Sammlung Batliner geht, erlebt bewegte Bilder, Sprechblasen und kann auch selbst kommunizieren und kreativ tätig werden.
20.000 bei Jubiläum
100. Albertina-Schau
Haus muss Werke zurückgeben
Albertina hat Geldsorgen

Schaut man die Picasso-Landschaft durch das Tablet an, beginnt sie sich zu bewegen, die Wellen schlagen, Fenster öffnen sich. Picasso und seine Lebensgefährtin erscheinen und beginnen einen Streit – in Sprechblasen. Mit einem neuen Multimediaguide bietet die Wiener Albertina in der Sammlung Batliner ab sofort nicht nur Audio- und Textinformation zu den Kunstwerken an, sondern per Samsung Tablet auch Spiele, die Möglichkeit Kommentare innerhalb der “Albertina Community” zu posten, oder selbst Fotos zu machen und zu bearbeiten.

Albertina setzt auf moderne Technologie

“Wir erzählen von sehr alten Bildern in einer Weise, die aktuell und relevant ist”, so Museumsdirektor Klaus Albrecht Schröder bei der Pressepräsentation am Montag. Mit den interaktiven Applikationen wollen die Kunstvermittler des Hauses einen “emotionalen und individuellen Zugang” zu den Originalen legen, wie Projektleiterin Friederike Beelitz erklärte. Vorrangig soll das über Aufgaben funktionieren, die die Besucher erfüllen dürfen: Etwa selbst Kurator zu spielen und die Bilder auf den Wänden zu verteilen, verschiedene Bilderrahmen und Hintergrundfarben auszuprobieren oder zu erkennen, an welchem realen Ort ein Gemälde entstanden ist.

Bei Giacometti-Skulpturen ermöglicht ein Kameraplugin, sich selbst zu fotografieren und seinen Körper dann proportional in die Länge zu ziehen, bei den Expressionisten machen starke Kontraste bei den eigenen Fotos die Effekte in den Bildern nach. Zu einem surrealistischen Werk von Paul Delvaux soll man Sprechblasen für die Gegenstände auf dem Bild erstellen. Wer möchte, kann all seine selbstgeschaffenen Inhalte, Kommentare und Lieblingsbilder mit den anderen Tablet-Nutzern im Museum teilen – oder sie sich selbst über den “Touch Table” im Foyer per Mail nach Hause schicken.

Multimediaguide erzählt Geschichten über Kunst

“Es sind keine Spielchen um ihrer selbst willen”, betonte Petra Jebinger von der Multimediaagentur Nous, die das Projekt gemeinsam mit der Albertina umsetzte. “Sondern es werden Geschichten erzählt über Kunst.” In Zukunft soll das Programm “lebendig bleiben” und immer wieder um neue Anwendungen ergänzt werden. Die Geräte dafür stellt Kooperationspartner Samsung zur Verfügung. “Kunst und Technologie sind immer noch getrennte Welten – dabei sind sich in ihrer Zielsetzung gar nicht so unterschiedlich: Beide laden ein, Neues zu entdecken”, so Samsung Österreich-Präsident Seong Cho.

In der Sammlung Batliner sind die neuen Multimediaguides bis zum September kostenlos zu benutzen – dann geht die Sammlung erst einmal auf Reisen. Nach dem ersten “experimentellen Einsatz” in der Albertina wird das Produkt wahrscheinlich weltweit vermarktet.

(apa/red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 1. Bezirk
  • Neuer Multimediaguide in der Wiener Albertina: Interaktiver Museumsbesuch
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen