Neuer Brennhafen für die fahrbare Brennerei

Göfis. (koe) Seit 80 Jahren besteht die Interessentengemeinschaft “Fahrbare Branntweinbrennerei Göfis” und seit kurzem dürfen sich die Mitglieder freuen, denn ein moderner Brennhafen wurde angeschafft.
„35 Mitglieder frönen der Faszination Schnapsbrennen. Im Jahre 1934 begann es mit der fahrbaren Brennerei in Göfis und seit Bestehen des Vereins wurde Schnaps für den Eigenbedarf hergestellt“, erzählt Obmann Siegfried Mayer. Er hatte kürzlich zum Kennenlernen des neuen Brennkessels eingeladen. Zahlreiche Mitglieder freuten sich mit ihm, den 100 Liter kupfernen Brennhafen mit neuem Rührwerk in Betrieb zu sehen. Mit bestem Brennholz war schon eingeheizt, die Maische mit Göfner Williams Birnen eingefüllt. Rasch waren über 80 Grad erreicht und schon tröpfelte der Rohbrand als bereits wohlschmeckendes Destillat aus dem Wasserbad-Rohr in den Kübel.
Alemannische Tradition
Das faszinierte selbst Bgm. Helmut Lampert, hatte doch die Gemeinde mit einem namhaften Betrag zur 16.000 € teuren Investition beigetragen. „Das Schnaps brennen als Bauer oder Baumbesitzer ist Kulturgut und die Interessentschaft schaut darauf, dass diese Tradition in Göfis weiterlebt und fahrbare Brennereien sind eine Besonderheit, die es nur im alemannischen Raum gibt“, ist Lampert überzeugt.
Meditativer Prozess
Vor Ort anwesend war auch Richard Wengert, Chef der Herstellerfirma aus Ravensburg. Viele gute Tipps und Tricks beim neuen Brenngerät konnten die anwesenden Hobbybrenner mitnehmen, denn richtige Handhabung, Sauberkeit und Hygiene sind wichtige Maßnahmen. Das grundlegende Prinzip der Destillation von Bränden aus unterschiedlichsten Ausgangsprodukten ist seit Jahrhunderten bekannt und unverändert. Nicht so die dazu eingesetzte Technik, welche vom Hersteller immer wieder in Bezug auf Qualität und Effizienz weiterentwickelt wird, wie etwa energieeinsparende Feuerungen, spezielle Wärmetauscher oder auch das in Göfis verbaute Rührwerk. Das Brennen selbst wird von vielen als langsamer, meditativer Prozess gesehen. Denn von der Maische bis zum fertigen Edelbrand vergehen oft über fünf Stunden. Aber dann kann das fertige Produkt überzeugen und freut nicht nur die „Hobbyschnapser“.