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Neuer Anlauf bei Zyperngesprächen

Nach gut dreieinhalb Monaten Pause haben die politischen Führer der griechischen und türkischen Volksgruppen Zyperns am Mittwoch in Nikosia ihre Gespräche wieder aufgenommen.

Nach gut dreieinhalb Monaten Pause haben die politischen Führer der griechischen und türkischen Volksgruppen Zyperns am Mittwoch in Nikosia ihre Gespräche über die Wiedervereinigung der seit nahezu drei Jahrzehnten geteilten Mittelmeerinsel wieder aufgenommen. Der zypriotische Präsident Glafcos Clerides und der türkisch-zypriotische Volksgruppenführer Rauf Denktas kamen in der Pufferzone in der geteilten Hauptstadt zusammen. An dem Treffen nimmt auch der UNO-Sondervermittler Alvaro de Soto teil, berichtete der zypriotische staatliche Rundfunk. Die Vereinten Nationen und die Europäische Union dringen auf eine Lösung der Zypernfrage bis zum 28. Februar. Zypern soll am 1. Mai 2004 in die EU aufgenommen werden.

Die politische Führung der türkischen Zyprioten gerät massiv unter Druck, den Wiedervereinigungsplan der Vereinten Nationen anzunehmen. Bis zu 70.000 türkische Zyprioten haben am Dienstag in Lefkosa, dem türkischen Sektor der Hauptstadt, für die Wiedervereinigung und den Beitritt zur EU demonstriert. Denktas hat bisher den Wiedervereinigungsplan von UNO-Generalsekretär Kofi Annan abgelehnt. Dieser sieht einen Bundesstaat Zypern mit ungeteilter Souveränität aus zwei gleichberechtigten Gebietseinheiten für die griechische und die türkische Volksgruppe vor, die wie die Schweizer Kantone ihre eigenen Regierungen haben sollen. Die türkischen Zyprioten müssen ihre Forderung nach Zweistaatlichkeit aufgeben.

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