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Neue Zielvorgaben: Das sagt AMS-Chef Kopf

AMS-Chef Kopf befürwortet die neuen Zielvorgaben
AMS-Chef Kopf befürwortet die neuen Zielvorgaben ©APA/HANS PUNZ
Arbeitsmarkt-Chef Johannes Kopf begrüßt die neuen Zielvorgaben von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) für das AMS. Auch die Wirtschaftskammer (WKÖ) und der IHS-Ökonom Helmut Hofer regierten Positiv. Kritik kam dagegen unter anderem von der FPÖ und der Arbeiterkammer (AK).
Zuverdienst-Erlass von Kocher "Schikane"
Vermittlung von Arbeitslosen mit geringfügigen Jobs

Künftig soll nach dem Plan von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) die Vermittlung in Vollzeitstellen in den Fokus des Arbeitsmarktservice (AMS) rücken. Auch die überregionale Vermittlung soll an Bedeutung gewinnen. Generell soll das AMS individueller auf die Bedürfnisse von Arbeitslosen eingehen. AMS-Chef Johannes Kopf sprach im ORF-Radio von "engagierten Zielvorgaben". Die aktuelle Situation sei dafür günstig.

AMS-Chef Kopf: Arbeitsmarktservice benötigt für neue Zielvorgaben Budget und Personal

Wie Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) gestern bekannt gab, soll für das Arbeitsmarktservice künftig die Vermittlung in Vollzeitstellen in den Fokus rücken. Auch die überregionale Vermittlung soll an Bedeutung gewinnen. Generell soll das AMS individueller auf die Bedürfnisse von Arbeitslosen eingehen. Bei der momentan niedrigen Arbeitslosigkeit könne man mehr Zeit für die einzelne Kundin oder den Kunden aufwenden, führte Kopf im "Ö1-Morgenjournal" aus. Klar sei aber, dass es dafür eine geeignete budgetäre und personelle Ausstattung brauche.

AMS wegen Opel-Werk-Schließung in Gesprächen mit Stadt Wien

Zur Schließung des Opel-Werks in Aspern sagte Kopf, dass man sich bereits in Gesprächen mit der Stadt Wien befinde. "Es geht um Vermittlung, es geht um Aufschulung." Auch die Gründung einer Stiftung zur Qualifizierung für die 300 Betroffenen sei denkbar.

IHS-Experte und Wirtschaftskammer begrüßen neue Zielvorgaben an das AMS

Positiv bewertet der IHS-Ökonom Helmut Hofer die neuen Zielvorgaben. Aufgrund des Fachkräftemangels am Arbeitsmarkt "macht es absolut Sinn, zu versuchen, alle möglichen Potenziale am Arbeitsmarkt zu mobilisieren", so Hofer im "Ö1-Mittagsjournal". Auch die Wirtschaftskammer stimmt den neuen Vorgaben zu. "Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird es nötig sein, dass nicht nur die Zahl der Teilzeitbeschäftigten, sondern auch jene der Vollzeitbeschäftigungen wieder steigt", betonte Generalsekretär Karlheinz Kopf in einer Aussendung. Aus "Integrationssicht" begrüßte laut Mitteilung auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) den neuen Fokus. Die Agenda Austria sieht eine Chance, die "Geringfügigkeitsfalle" zu entschärfen, wie sie in einer Aussendung kommunizierte.

FPÖ und Arbeiterkammer reagieren auf Kocher-Vorgaben mit Kritik

Mit Kritik reagierten die Freiheitlichen. FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch befand die Vorgaben in einer Aussendung als "kopflos und an den echten Problemen meilenweit vorbei". Ein Problem sei die Zahl arbeitsloser Ausländer, das mit den neuen Regeln nicht gelöst werde. Die Arbeiterkammer befürchtet, dass damit der Druck auf Jobsuchende steigen werde. Der Leiterin Arbeitsmarkt und Integration bei der AK Wien, Silvia Hofbauer, fehlen zudem Vorgaben für die Umsetzung bei der Qualifizierung, wie sie im Mittagsjournal sagte. Die Organisation arbeit plus, ein Netzwerk für gemeinnützige Unternehmen, vermisst wiederum einen Aktionsplan zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit.

Kocher will geringfügig Beschäftigten Arbeitslosengeld streichen

AMS-Chef Kopf äußerte sich auch zum jüngsten Erlass Kochers zu geringfügig Beschäftigten. Ihnen soll das Arbeitslosengeld gestrichen werden, sollten sie zu wenig Initiative für einen Job mit mehr Arbeitsstunden zeigen. Außerdem sollen die Kontrollen verstärkt werden. "Minister Kocher verstärkt hier etwas, was wir eigentlich in mehreren Bundesländern schon tun", sagte er im ORF-Radio. So betreibe das AMS einen Erhebungsdienst, der Zeitaufzeichnungen von Betrieben überprüfe. Man versuche, Missbrauch zu verhindern, sowohl von Betrieben als auch von einzelnen Personen. Außerdem arbeite man auch mit Anreizen wie Eingliederungsbeihilfen, wenn Unternehmen eine Vollzeitbeschäftigung annehmen.

(APA/Red)

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