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Neue Streikwelle in Italien

Italien wird am Montag von einer neuen Streikwelle erschüttert. Diesmal legen auch 150.000 Ärzte, Krankenschwestern, Veterinäre und Labortechniker für 24 Stunden die Arbeit nieder.

Sie protestieren gegen die zunehmende „Verarmung“ des öffentlichen Gesundheitswesens im Zuge eines Sparpakets der Regierung. Sie fordern eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Erneuerung des Arbeitsvertrags. „Das Vertragsprojekt, das uns die Regierung vorgelegt hat, ist unannehmbar“, sagte ein Sprecher des Gewerkschaftsverbands Cgil.

„Die technologischen Einrichtungen sind veraltet, jedes Jahr reduziert die Regierung die öffentlichen Mittel für das Gesundheitssystem um drei Prozent“, bemängelten die Ärzte. Das Personal in Krankenhäusern sei aus Spargründen stark reduziert worden, Überarbeitung und Stress seien die Norm. Die Regierung Berlusconi verfolge das Ziel eines progressiven Abbaus des öffentlichen Gesundheitssystems zu Gunsten privater Kliniken, meinten die Ärzte. Zugleich protestierten sie gegen das Projekt der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, im Rahmen des so genannten „Devolutionsprojekts“ den Regionen stärkere Kompetenzen im Gesundheitsbereich zu verleihen.

Zudem streiken am Montag auch die Piloten der Fluggesellschaft Alitalia gegen den Sanierungsplan zur Rettung der Airline, die deswegen 159 Flüge streichen muss. Gecancelt wurden auch 60 internationale Verbindungen, Flüge von und nach Österreich sind laut Alitalia nicht betroffen. Rund 20 Flüge sollen verschoben werden. Die Protestaktion wird etwa 8.600 Passagiere betreffen, gab Alitalia bekannt.

Mit dem Ausstand protestieren die Piloten gegen den Sanierungsplan des Airline-Managements, der die Streichung von 2.700 Arbeitsplätzen vorsieht. Gegen das Vorhaben hatte das Alitalia-Personal in den vergangenen Wochen wiederholt gestreikt und demonstriert.

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