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Neue Spekulationen über Airbus-Absturz

©AP
Drei Tage nach dem Absturz der Air-France-Maschine vor Brasilien wurden im Laufe des Donnerstags weitere Schiffe der Marine in der Unglücksregion im Atlantik erwartet.
Videoberichte zum Absturz

Sie sollen eine Zone mit einem Radius von 230 Kilometer durchkämmen, die sich in der Nähe der Sankt-Peter-und-Pauls-Felsen, einer winzigen, kahlen und unbewohnten Inselgruppe im Atlantik, befindet.

“Es gibt keinerlei Zweifel, dass die Absturzstelle an diesem Ort ist”, sagte der brasilianische Verteidigungsminister Nelson Jobim. Bisher blieb die Suche nach den Opfern der Katastrophe trotz intensiver Bemühungen ohne Erfolg. Drei Tage nach dem Absturz des Airbus galt es als nahezu unmöglich, dass jemand das Unglück überlebt haben könnte.

Auch am Donnerstag gab es neue Spekulationen über die Ursache der Katastrophe. Nach Informationen der französischen Tageszeitung “Le Monde” soll das Flugzeug mit 228 Menschen an Bord – unter ihnen eine 27-jährige Tirolerin – in der Gewitterzone über dem Meer mit nicht angemessener Geschwindigkeit geflogen sein. Der deutsche Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt hält diese These jedoch für unwahrscheinlich. Aus Untersuchungskreisen hieß es unterdessen, auch eine Explosion an Bord werde nicht ausgeschlossen. Dafür spreche das riesige Gebiet, in dem Trümmerteile entdeckt wurden. Grund könnten ein Bombenattentat, ein plötzlicher Druckabfall oder ein außergewöhnlich starkes Wetterphänomen sein.

Der Pilot eines spanischen Linienflugzeugs will beim Absturz der Air-France-Maschine über dem Atlantik einen Lichtblitz in der Nähe der Unglücksstelle gesehen haben. “Wir sahen plötzlich in der Ferne einen starken und intensiven Strahl von weißem Licht, der sich vertikal nach unten bewegte”, berichtete der Pilot nach Angaben der Madrider Zeitung “El Mundo”.

In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro begann am Donnerstagnachmittag (MESZ) ein Trauergottesdienst für die Opfer. Von Rio aus war am Sonntag die Unglücksmaschine der Air France mit Ziel Paris gestartet. Die 228 Menschen an Bord kamen aus 32 Ländern.

Nach Informationen des Hamburger Luftfahrtexperten Großbongardt sandte die Maschine vor dem Absturz eine ganze Reihe von Alarmmeldungen an die Air-France-Zentrale. Um 4.10 Uhr MESZ am Montag habe das System gemeldet, die Crew habe den Autopiloten abgeschaltet, um das Flugzeug von Hand zu steuern, sagte Großbongardt. “Dann gab es zwei bis drei Minuten lang eine Flut von Fehlermeldungen: Das Navigationsgerät fiel aus, die Bordbildschirme wurden schwarz und anderes.” Die letzte Information kam demnach um 4.14 Uhr: “Der Kabinendruck fiel ab. Das war die letzte Meldung, die vom Flugzeug automatisch über Satellit an die Unternehmenszentrale gefunkt wurde.”

Somit habe sich die gefährliche Lage binnen Minuten zugespitzt. Er geht davon aus, dass eine starke Gewitterfront dem Flieger zum Verhängnis wurde. Zu der These einer falschen Geschwindigkeit sagte Großbongardt: “Die Handlungsmöglichkeiten der Piloten sind da sehr eingeschränkt.” 

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