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Neue Runde der Zypern-Wiedervereinigungsgespräche

Die im September aufgenommenen Verhandlungen zwischen griechischen und türkischen Zyprioten über die Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel werden am Freitag fortgesetzt. Die Gespräche zwischen Präsident Demetris Christofias und dem türkischen Volksgruppenchef Mehmet Ali Talat sind zuletzt wegen staatsrechtlicher Definitionsfragen ins Stocken geraten.

Während die griechische Seite von dem Prinzip “eines Volkes mit zwei Entitäten” ausgeht, spricht die türkische von “zwei Völkern”. Dies sei “ein schwerwiegendes Hindernis”, erklärte Christofias am Dienstag. Eine “Konföderation zweier Staaten”, wie sie Talat vorschwebe, werde er niemals akzeptieren können.

Vor Beginn der Gespräche dämpfte Regierungssprecher Stefanos Stefanou in Nikosia die Hoffnungen auf einen Durchbruch. Präsident Christofias gehe mit “weniger Optimismus” in die Verhandlungen, da die Differenzen weiterhin groß seien.
Die im September aufgenommenen Verhandlungen zwischen griechischen und türkischen Zyprioten über die Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel wurden bisher von den Versuchen der Türkei überschattet, Fortschritte in der Zypern-Frage mit den eigenen EU-Beitrittsambitionen zu verknüpfen.

Zypern wurde 2004 Mitglied der Europäischen Union, doch findet das EU-Regelwerk in dem seit 34 Jahren von türkischen Truppen besetzten Nordteil keine Anwendung. Die dortige Separat-Administration “Türkische Republik Nordzypern” (KKTC) wird nur von Ankara anerkannt.

Der Kommunist Christofias, der im Februar die Präsidentenwahl gewonnen hatte, bekennt sich zur “vollen Gleichberechtigung” der beiden Bevölkerungsteile in einer “vereinigten Bundesrepublik Zypern”.
Christofias tritt auch für ein “entmilitarisiertes und föderatives” Zypern ein. Überschattet wurden die Gespräche bisher von den Versuchen der Türkei, Fortschritte in der Zypern-Frage mit den eigenen EU-Beitrittsambitionen zu verknüpfen.

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