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Neue Proteste nach "20 Jahre Hainburg"

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Anlässlich des 20. Jahrestages des Kampfes um Hainburg gab es neue Proteste rund um die Donau-Auen - im Mittelpunkt der Kritik am "Aktionstag" stand die Lobau-Autobahn.

Der Kampf um die Hainburger Au hat am Mittwoch vor 20 Jahren begonnen. Am 8. Dezember 1984 erfolgte ein Sternmarsch zur Au, welcher schließlich in der Besetzung des Areals mündete. Die Proteste richteten sich gegen die geplanten Rodungen zur Errichtung eines Donau-Kraftwerks. Die Demonstranten versammelten sich in der Au zu einer „Adventfeier“. Eine dauernde Besetzung des Areals bei Stopfenreuth erfolgte schließlich zwei Tage später am 10. Dezember 1984.  

  
Auf Seiten der Befürworter des Projekts – von den Aktivisten damals als “Betonierer” bezeichnet – standen damals die rot-blaue Koalitionsregierung unter Bundeskanzler Fred Sinowatz (SPÖ) und Vizekanzler Norbert Steger (FPÖ), aber auch die Gewerkschaften.  

Showdown am 19. Dezember 1984 

  
Am 19. Dezember folgte schließlich der “Showdown” zwischen Kraftwerksgegnern und Sicherheitskräften. 800 Exekutivbeamte gingen gegen rund 3.000 Besetzer vor und räumten die Au. Der Einsatz forderte nach offiziellen Angaben 19 Verletzte auf Seiten der Umweltschützer.  
Nach zwei weiteren kritischen Tagen rief Sinowatz schließlich am 21. Dezember zum “Weihnachtsfrieden” auf und verordnete einen vorläufigen Rodungsstopp. Weitere Arbeiten sollten nicht mehr folgen.  

Kritik und Proteste wegen Lobau-Autobahn 

  
Ein „Aktionstag für die Donauauen“ fand am Mittwoch anlässlich des 20. Jahrestages statt. Zahlreiche Umweltorganisationen und ehemalige Aktivisten hatten sich zusammengeschlossen, um im Rahmen von Veranstaltungen in Wien und Niederösterreich auf die heutigen Probleme und Gefährdungen des Nationalparks Donau-Auen hinzuweisen. Im Mittelpunkt der Kritik stand vor allem die geplante Lobau-Autobahn, die laut Global 2000 keine Verkehrsprobleme löse, dafür aber den Nationalpark gefährde.  

“Meilenstein für die Demokratiepolitik”

  
Hainburg gilt seither als die eigentliche Geburtsstunde der Umwelt- und Ökologiebewegung in Österreich. „Hainburg ist ein Meilenstein und Wegweiser für die Umwelt- und Demokratiepolitik in Österreich“, sagte Grünen-Bundessprecher Alexander Van der Bellen am Mittwoch. Seine Stellvertreterin Eva Glawischnig sieht in Hainburg „eine Mahnung an die Politik und die Regierung, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen und über ihre Anliegen nicht drüberzufahren“.

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