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Neue Methoden der Chirurgen

Ob nach schweren Unfällen oder infolge von Fehlbildungen, die Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgen sind mit ihrer Arbeit oft entscheidend an der Erlangung bzw. Wiederherstellung eines "normalen" Äußeren beteiligt.

Neue Methoden verbessern die Möglichkeiten und sind auch schonender für die Patienten, hieß es am Donnerstag einer Pressekonferenz der österreichischen Fachgesellschaft auf diesem Gebiet in Wien.

Relativ häufig sind Eingriffe der Spezialisten im Rahmen von Zahnimplantationen geworden. Friedrich Chiari, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie (MKG): “Verliert man einen Zahn, verschwindet der (Kiefer-)Knochen.” Hier wird beispielsweise aus dem Beckenkamm Knochen entnommen und verpflanzt. Erst dann kann in dem dem wieder aufgebauten Kieferareal ein Implantat fixiert werden. In den vergangenen Jahren hat sich der zeitliche Abstand zwischen der Extrahierung eines Zahnes und dessen Ersatz durch ein künstliches Implantat immer mehr verkürzt, eben weil man eine Rückbildung des Kiefers nicht riskieren will.

“Verwachsenen Schädelknochen” widmet sich ein anderes Teilgebiet der medizinischen Disziplin. Hier kommt es schon im Säuglingsalter zur viel zu frühen Verknöcherung der Schädelnähte. Der Linzer Chirurg Bernd Gattinger: “Das sollte schon im ersten Lebensjahr behandelt werden. Sonst kommt es zu einer chronischen Hirndrucksteigerung mit geistiger Retardierung, Blindheit etc.” Das Gehirn verdoppelt im ersten Lebensjahr des Menschen sein Volumen. Wenn hier der Schädel nicht mitwachsen kann, zieht das schwerste Konsequenzen nach sich.

Seit 2005 wird beispielsweise an der Wiener MKG-Universitätsklinik (AKH) neues Material zur Fixierung von Knochenteilen am Schädel verwendet. Arnulf Baumann von der Klinik: “Golden Standard sind Titanplatten, doch die haben den Nachteil, dass man sie nachher wieder entfernen muss.” Hier gibt es ein neues Kunststoffmaterial, das in einem warmen Wasserbad leicht geformt werden kann. Fixiert werden diese Platten mit Kunststoffpins, die per Ultraschall an ihrer Oberfläche kurzzeitig flüssig gemacht werden und sich so besser im Knochen verankern. Schließlich löst sich das Material dann langsam sprichwörtlich in “Luft” auf: in Kohlendioxid und Wasser. In rund zwei Wochen (28. bis 31. Jänner) findet in Bad Hofgastein in Salzburg die gemeinsame Jahrestagung der MKG-Chirurgen Österreichs und der Schweiz statt.

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