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Neue Kämpfe zwischen Hamas und Fatah

Die Anzahl der Todesopfer bei neuen Kämpfen zwischen Anhängern der palästinensischen Bewegungen Hamas und Fatah ist am Freitag auf 13 gestiegen.

Unter den Getöteten sei auch ein Elfjähriger, wurde aus einem Krankenhaus in Gaza mitgeteilt. Mehr als 170 weitere Menschen seien verletzt worden, viele davon schwer. Der innerpalästinensische Konflikt überschattet Bemühungen der USA, der Vereinten Nationen, der EU und Russlands, den Friedensprozess im Rahmen des so genannten Nahost-Quartetts wieder in Gang zu bringen.

Die vereinbarte Waffenruhe war am Vorabend zusammengebrochen, nachdem Kämpfer der regierenden Hamas einen von der Fatah-befehligten Präsidialgarde eskortierten Konvoi angegriffen hatten. Dabei waren sechs Menschen getötet worden. Am Freitag starben mindestens sieben weitere Menschen. Vier von ihnen gehörten Sicherheitskräften unter Kontrolle der Fatah an, verlautete aus Krankenhäusern. Zwei der Toten stammten aus den Reihen der Hamas.

Hamas bestritt Berichte, wonach Fatah-Kämpfer bei einem Sturm auf die Islamische Universität in Gaza mehrere iranische Waffenexperten festgenommen hätten. Die Hamas erklärte, es gebe keine Iraner an der Universität. Diese ist eine Hochburg der Hamas. Kräfte der Fatah hatten den Gebäudekomplex in der Nacht vorübergehend besetzt und dort Waffen sichergestellt.

Israelische Soldaten haben am Freitag im besetzten Westjordanland vier bewaffnete Palästinenser getötet. Eine israelische Armeesprecherin teilte mit, ein Zwischenfall habe sich in einem Vorort von Ramallah ereignet. Die beiden Palästinenser seien in Zivil gewesen und hätten sich geweigert, wie von den Soldaten verlangt ihre Waffen niederzulegen. Ein Vertreter der palästinensischen Sicherheitskräfte sagte, die beiden Männer hätten Uniformen getragen, die sie als Mitarbeiter der Fatah-befehligten Polizeitruppe kennzeichneten. Die beiden Männer hätten Geräusche gehört und die Soldaten für Einbrecher gehalten. Zwei weitere Palästinenser wurden nach Armeeangaben in Ramallah getötet. Sie hätten aus einem Auto heraus das Feuer auf die Soldaten eröffnet, sagte die Armeesprecherin. Die Soldaten hätten daraufhin zurückgeschossen. Ein israelischer Soldat sei bei dem Schusswechsel verwundet worden.

Israel hat nach Angaben seines Botschafters in Deutschland, Shimon Stein, bereits hundert Millionen Dollar zur Verfügung gestellt, um den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas zu stärken. „Wir müssen Abbas in die Lage versetzen, den Palästinensern sagen zu können: Ihr habt eine bessere Option als jene, die euch die Hamas anbietet“, sagte der Diplomat in einem Interview mit der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“.

Hamas-Sprecher: Neue Waffenruhe im Gaza-Streifen vereinbart

Nach tagelangen Kämpfen im Gaza-Streifen haben die palästinensischen Bewegungen Hamas und Fatah am Freitag einen weiteren Waffenstillstand vereinbart. Das gab ein Hamas-Sprecher in Gaza bekannt. Den jüngsten Gefechten sind seit Donnerstag mindestens 18 Menschen zum Opfer gefallen. Erst Anfang der Woche war eine Waffenruhe ausgehandelt worden. Sie brach jedoch zusammen, nachdem Hamas-Kämpfer einen von der Fatah-befehligten Präsidialgarde eskortierten Konvoi am Donnerstag angegriffen hatte.

Bei der Mehrzahl der Opfer handelte es sich um Mitglieder der Sicherheitskräfte der Fatah von Präsident Mahmoud Abbas, wie Ärzte am Freitagnachmittag mitteilten. Mehr als 180 Menschen seien verletzt worden. Unter den Toten befanden sich ein siebenjähriges Kind sowie zwei 15 bzw. 17 Jahre alte Jugendliche. Abbas hat am Freitag von Ramallah aus zur sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten aufgerufen. Hamas und Fatah haben ein Vermittlungsangebot Saudi-Arabiens akzeptiert. Der palästinensische Botschafter in Riad, Jamal al-Shobaki, sagte, das geplante Treffen zwischen Abbas und Hamas-Politbürochef Khaled Mashaal finde „im Prinzip“ kommenden Dienstag statt. Vorausgegangen war eine Initiative von König Abdullah, der ein Treffen in der heiligen Stadt Mekka vorgeschlagen hatte.

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