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Neue ISS-Besatzung ins All gestartet

Die neue Besatzung der Internationalen Raumstation (ISS) ist Freitag früh ins All gestartet. Die drei Männer sollen am Sonntag an die ISS andocken. Das neue ISS-Team soll ein halbes Jahr auf der Station bleiben.

Der US-Astronaut John Phillips und der russische Kosmonaut Sergej Krikalew sowie der ESA-Astronaut Roberto Vittori, der nach zehn Tagen wieder zur Erde zurückkehren soll, hoben um 02.46 Uhr MESZ an Bord der russischen Sojus-Kapsel TMA-6 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab.

Für Aufsehen sorgte auch ihre ungewöhnliche Fracht: Die Crew führt allerlei italienische Leckereien mit sich, die neben wissenschaftlichen Experimenten auch der Aufmunterung der Besatzung dienen sollen.

„Das war ein wunderschöner Start“, sagte der Chef des Europäischen Astronauten-Zentrums in Köln, Michel Tognini, der vor Ort in Baikonur war. Die Trägerrakete sei bis zur ersten Trennphase zu sehen gewesen, und dies sei sehr ungewöhnlich. Die Sojus-Kapsel war auf die Minute pünktlich gestartet. Krikalew und Phillips sollen die bisherige Besatzung der ISS ablösen. Der Kosmonaut Salijan Scharipow und der US-Astronaut Leroy Chiao sind seit Oktober im All. Sie sollen gemeinsam mit Vittori am 24. April wieder auf der Erde landen.

Der 40-jährige Vittori soll während seines achttägigen Aufenthalts auf der ISS 22 Experimente im Bereich der Biologie, der Medizin, Technologie und Wissenslehre durchführen, wie die Europäische Raumfahrtbehörde ESA mitteilte. Unter anderem hat der Italiener zahlreiche Spezialitäten aus seiner Heimat im Gepäck. Damit solle auf der Raumstation der „Duft Italiens“ verbreitet werden, hatte er vor dem Start gesagt. Im Dienst der Wissenschaft darf sich die Crew in den kommenden Tagen an an Pecorino-Käse aus der Region Sabina, an Sant-Anselmo-Keksen, Haselnüssen aus der Hügellandschaft der Monti Cimini und an Eukalyptus-Honig laben. Überprüft werden soll, ob die Nahrungsmittel in der Schwerelosigkeit ihren Geschmack verlieren.

Das neue ISS-Team soll ein halbes Jahr auf der Station bleiben. Unter anderem werden sie den deutschen Astronauten Thomas Reiter empfangen können, der als erster westlicher Europäer einen Langzeitaufenthalt im All vor sich hat.

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