Und schon bahnt sich im Süden des Jemen ein neuer Konflikt an: Separatisten und Polizisten lieferten sich in den Süd-Provinzen Dhale und Lahij Auseinandersetzungen: Zwei Aktivisten, die für die Abspaltung des Südens demonstriert hatten, starben. Vier weitere Demonstranten wurden nach Angaben von Augenzeugen verletzt. Etwa 5.000 Menschen versammelten sich in der Hauptstadt Sanaa zu einem Sitzstreik, um gegen die Gewalt im Süden zu protestieren. Präsident Ali Abdullah Salih hatte die Separatisten zu einem Dialog aufgefordert.
Seit der Wiedervereinigung des konservativ-islamischen Nordens und des vormals sozialistischen Südens 1990 wächst im Süden die Unzufriedenheit. Viele Bewohner dort haben das Gefühl, dass sich die Regierung nicht genug um die wirtschaftliche Entwicklung in ihrer Region kümmert. Ein erster Versuch, die Unabhängigkeit des Südens wiederherzustellen, mündete 1994 in einem Bürgerkrieg, der mit dem Sieg der Regierungstruppen endete.
Die jemenitische Führung fühlt sich derzeit an drei Fronten bedroht: Von den Schiiten-Rebellen im Norden, den Separatisten im Süden und den Al-Kaida-Terroristen, die in den vergangenen Jahren mehrfach Anschläge auf ausländische Ziele im Jemen verübt hatten.
Im Norden des Landes wurde im Juni 2009 eine fünfköpfige Familie aus Sachsen entführt, die seither vermisst wird. Zwei deutsche Pflegehelferinnen und eine Koreanerin hatten die Kidnapper damals sofort getötet.