Neue Gentechnik: Österreicher sind für Kennzeichnungspflicht

Eine Umfrage im Auftrag des Handelsverbandes und der Umweltorganisation Global 2000 zeigt, dass 94 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für die Beibehaltung der Kennzeichnungspflicht bei allen gentechnisch veränderten Lebensmitteln sind. 70 Prozent der befragten Konsumenten sprachen sich auch gegen vereinfachte Zulassungsverfahren aus.
Neue Gentechnik: Lebensmittel unterliegen noch strengen Regeln
Noch unterliegen Lebensmittel, die mit Methoden der Neuen Gentechnik produziert wurden, den strengen Regeln des EU-Gentechnikrechts. Viele Umweltverbände und Verbraucherschützer fürchten aber, dass sowohl Risikoprüfung wie auch Kennzeichnungspflicht fallen könnten. Die Europäische Kommission hat einen Gesetzesvorschlag für eine etwaige Deregulierung des EU-Gentechnikrechts für das zweite Quartal 2023 angekündigt.
Österreicher sind weiter für Kennzeichnungspflicht
Das Urteil von österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten für dieses Vorhaben fällt der Umfrage nach recht deutlich aus: 92 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass Lebensmittel, Futtermittel und Saatgut aus der Neuen Gentechnik weiterhin genauso streng kontrolliert und auf gesundheitliche und ökologische Risiken geprüft werden sollten, wie Produkte aus der "Alten Gentechnik". Insgesamt wurden dazu über 1.000 Menschen in Österreich befragt.
Petition "Pickerl drauf!" von Global 2000
Global 2000 hat in der Petition "Pickerl drauf!" bisher rund 250.000 Stimmen für die Beibehaltung der Kennzeichnungspflicht von NGT gesammelt. "Eine Deregulierung des EU-Gentechnikrechts gefährdet die Transparenz und Wahlfreiheit für die Konsumenten", so Brigitte Reisenberger, Gentechnik-Sprecherin von Global 2000, in einer Aussendung. Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit seien in Hinblick auf die Qualität ausgerichtete heimische Lebensmittelproduktion unverzichtbar, ergänzte Florian Faber, Geschäftsführer des Interessenverbandes ARGE Gentechnik-frei.
Handelsverband ist für Einhaltung des Vorsorgeprinzips
Auch der Handelsverband spricht sich für die Einhaltung des Vorsorgeprinzips aus. "Gerade bei neuen Produktionsverfahren muss sichergestellt sein, dass keine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt besteht. Wir alle haben auch ein Recht darauf zu erfahren, woher das Essen auf unseren Tellern kommt und wie es produziert wurde", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will laut Aussendung.
(APA/Red)