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Neue Fußgängerampel mit Räumzeitanzeige im Test

In Wien wird ab sofort eine neue Fußgängerampel getestet, die es noch nie zuvor in Österreich gegeben hat: Sie ist neben dem Grün- und Rotlicht zusätzlich mit einer orange blinkenden Räumzeitanzeige ausgestattet.

Diese signalisiert jene Zeit, die den Passanten trotz Rotlichts noch bleibt, um die Fahrbahn sicher zu überqueren. Das neue System wurde am Freitag an der Landesgerichtsstraße, bei der Kreuzung zur Josefstädter Straße, in Betrieb genommen. Bewährt es sich, sollen weitere Übergänge damit ausgerüstet werden.

Die neuen Ampeln sollen dazu beitragen, das subjektive Sicherheitsgefühl der Fußgänger zu erhöhen, betonte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G) bei der Präsentation. “Für die Autofahrer ändert sich überhaupt nichts”, versicherte sie. Nach der Inbetriebnahme wird nun erhoben, wie das neue System bei den Fußgängern ankommt. Erste Ergebnisse werde es in einem Monat geben. Bewährt es sich, so wird es auch auf andere Ampeln ausgeweitet, kündigte Vassilakou an.

Ampeln mit zusätzlichem “R”

Die Ampeln sind zusätzlich mit einen orangefarbenen Signallicht ausgestattet, das ein “R” anzeigt. Dieses steht für Räumzeit. Dabei handelt es sich um jene Zeit, die vergeht, bis die Autos losfahren dürfen. Springt die Fußgängerampel also auf Rot, fängt das orangefarbene Signal zu blinken an. “Die Räumzeitanzeige ist für die gedacht, die bereits auf der Fahrbahn sind. In dem Moment, wo die Fußgängerampel auf Rot springt, darf nicht mehr losgegangen werden”, warnte Vassilakou.

Der Hintergrund des Pilotversuchs: Es sei oft so, dass Fußgänger melden, dass es eines der unangenehmsten Erlebnisse sei, nicht zu wissen, ob noch genug Zeit sei, die Fahrbahn fertig zu überqueren, berichtete Vassilakou. Das würde Angst, Stress und auch reale Gefahrensituationen erzeugen – nämlich dann, wenn etwa Senioren aus Verunsicherung mitten auf der Kreuzung stehen bleiben. Die neue Anzeige soll Fußgängern das Gefühl geben, “dass es sich noch ausgeht”, so die Vizebürgermeisterin. 

Mehr Sicherheit durch neue Ampeln

Die betroffene Kreuzung wurde nicht ohne Grund ausgewählt: “Es ist ein neuralgischer Punkt: Eine stark befahrene Straße mit viel Fußgängerpräsenz”, erklärte die Bezirksvorsteherin der Josefstadt, Veronika Mickel (V). Sie erhofft sich durch die neue Ampel “mehr Sicherheit für Jugendliche, Kinder und auch ältere Menschen”.

In Sachen Ampelanlagen tut sich derzeit viel in Wien: Denn es werden auch die zehn “nervigsten” Verkehrsampeln gesucht. Über ein Online-Formular können Wiener unbeliebte Ampelanlagen melden. Das Interesse sei “sehr groß”, Tausende hätten bereits mitgemacht. Abstimmen kann man noch bis zum 7. September. Danach wird ein Ranking der besten 10 erstellt.

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