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Neue Frauenpower in der Politik - Jetzt fehlt nur noch eine Bundespräsidentin

Alle neun Bundespräsidenten der Zweiten Republik waren Männer
Alle neun Bundespräsidenten der Zweiten Republik waren Männer ©APA - Hans Punz
Mit der Kür von Brigitte Bierlein zur Bundeskanzlerin haben Frauen in Österreich nun fast jedes hohe politische Amt erklommen. Einzig eine Bundespräsidentin fehlt noch.
Bierlein wird Österreichs erste Kanzlerin

Am nähesten dran war da die ehemalige Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP), die dem damaligen SPÖ-Kandidaten Heinz Fischer 2004 relativ knapp unterlag.Eine Vizekanzlerin gab es in Österreich erstmals just dank der FPÖ, die traditionell nicht unbedingt für politische Frauenförderung steht. Die heutige Wüstenrot-Chefin Susanne Riess-Passer wurde 2000 an der Seite von Wolfgang Schüssel angelobt.

Eine Landeshauptfrau gab es damals schon, nämlich die Steirerin Waltraud Klasnic, die 1996 in ihr Amt kam. Später folgte in Salzburg seitens der SPÖ Gabi Burgstaller, aktuell steht in Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) dem Land vor.

Schon länger üblich ist, dass Frauen Regierungsposten erhalten. Auch hier war die ÖVP Vorreiterin mit Grete Rehor. Sie wurde 1966 in der VP-Alleinregierung von Josef Klaus Sozialministerin.

Grand Dames im Parlament

Im Parlament sind Frauen schon seit 1919 aktiv. Acht weibliche Abgeordnete zogen da in die Konstituierende Nationalversammlung ein. Im Präsidium des Nationalrats war die VP-Mandatarin Marga Hubink als Zweite Präsidentin 1986 die erste. Den Posten der Präsidentin hatte als Premiere Barbara Prammer (SPÖ) von 2006-2014 inne. Nach ihrem Tod folgte Doris Bures (SPÖ). Bemerkenswert ist, dass im Bundesrat die christlich-soziale Politikerin Olga Rudel-Zeynek schon in der Ersten Republik zweimal (1927/28 sowie 1932) für die Steiermark jeweils für sechs Monate das Amt als Vorsitzende inne hatte.

Weiterhin Frauenmangel in Interessenvertretungen

Schwer tun sich Frauen noch immer in den Interessensvertretungen. Weder Wirtschafts- noch Landwirtschaftskammer noch ÖGB oder Industriellenvereinigung hatten bisher weibliche Vorsitzende. Vorreiterin ist hier die Arbeiterkammer zunächst mit Lore Hostasch und aktuell mit Renate Anderl an der Spitze. Der VfGH wird dafür wohl demnächst männlich, weil mit Bierlein die erste Präsidentin eben zur ersten Bundeskanzlerin wird. Am OGH ist derzeit mit Elisabeth Lovrek eine Frau ganz oben.

(APA)

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