Der Vorfall zeige, dass die Massnahmen der Mitte-rechts Allianz um Regierungschef Silvio Berlusconi nichts gebracht hätten, protestierten die oppositionellen Mitte-links-Parteien.
75 Prozent der in Rom verübten Straftaten seien in diesem Jahr von Rumänen begangen worden. Der in der Wahlkampfkampagne versprochene Kampf gegen die Kriminalität habe offenbar keine Wirkung.
Der römischen Bürgermeisters Gianni Alemanno forderte, den Einsatz des Militärs in den italienischen Grossstädten um ein weiteres Jahr zu verlängern. Seit Anfang August sind Soldaten in sechs italienischen Städten gegen die Kriminalität im Einsatz.
Alemanno bezichtigte die betroffenen Touristen weiter der Unvorsichtigkeit, da sie wild in einer verlassenen Gegend campiert hatten. Hätten die Touristen in einem normalen Campingplatz übernachtet, wäre nichts passiert, sagte er.
Verprügelt und vergewaltigt
Der Fall des niederländisches Urlauberpaars, das mit dem Velo quer durch Europa tourte, schockierte die Öffentlichkeit in Italien. Zwei rumänische Hirten fielen auf einem Feld in der Nähe von Rom über das Paar her, das die Nacht in einem Zelt verbrachte.
Die etwa 50 Jahre alten Niederländer wurden zusammengeschlagen, die Frau wurde vergewaltigt. Die Urlauber mussten mit mehreren Brüchen ins Spital eingeliefert werden. Die Täter entkamen mit einer Beute von rund 1500 Euro.
Der Fall erinnerte die Öffentlichkeit an den tödlichen Überfall auf eine Passantin im vergangenen Oktober. Die 47-jährige Giovanna Reggiani war damals von einem rumänischen Staatsbürger unweit eines Bahnhofes an der Peripherie Roms vergewaltigt und ermordet worden.
Der italienische Ministerpräsident Berlusconi und sein rumänischer Amtskollege Colin Popescu Tariceanu bekräftigten kürzlich ihren Willen, gemeinsam gegen die Kriminalität vorzugehen.