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Neue chinesisch-tibetische Gespräche in Peking

Die chinesische Führung und Beauftragte der tibetischen Exilregierung haben in Peking nach tibetischen Angaben eine neue Gesprächsrunde begonnen. Zwei Abgesandte des Dalai Lama waren am Montag nach Peking gereist.

Das bisher letzte Treffen hatte am 4. Mai in der chinesischen Stadt Shenzhen stattgefunden und war noch ganz unter dem Eindruck der antichinesischen Proteste in Tibet gestanden.Westliche Beobachter äußerten die Vermutung, dass sich Peking vor allem wegen der Olympischen Spiele, die am 8. August beginnen, zum Dialog bereiterklärt hat. Der französische Präsident Sarkozy als neuer EU-Ratsvorsitzender hat angekündigt, dass er bei Fortschritten im Dialog zur offiziellen Eröffnungsfeier der Spiele nach Peking reisen werde. US-Außenministerin Rice hatte Staats- und Parteichef Hu Jintao zur Fortsetzung der Gespräche aufgefordert.

Die chinesische Führung hatte den Dalai Lama beschuldigt, die Unruhen im März angezettelt zu haben. Peking hatte die ursprünglich für Juni geplanten Gespräche abgesagt und dies mit dem verheerenden Erdbeben in der Provinz Sichuan am 12. Mai begründet.

Ein Pekinger Regierungssprecher hatte den Dalai Lama am Sonntag nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua aufgefordert, positiv auf die Forderungen der Zentralregierung zu reagieren. Auch nach den Gesprächen im Mai hatte Peking die Verbalattacken gegen das Exil-Oberhaupt fortgesetzt.

Chinas kommunistische Volksbefreiungsarmee war 1950 in Tibet einmarschiert. Im März 1959, nach der Niederschlagung einer Volkserhebung, waren der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, und die tibetische Regierung mit mehr als 100.000 Landsleuten nach Indien geflohen.

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