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Neue Chance für Hannes Eder bei Rapid

Nach dem Ausfall von Mario Tokic steht Hannes Eder beim österreichischen Fußball-Rekordmeister Rapid Wien wieder hoch im Kurs.

Beim 4:0-Heimsieg gegen Ried stand der Tiroler erstmals seit dem 30. Oktober 2007 (1:2 in Salzburg) wieder in der Startformation, im wichtigen Auswärtsspiel gegen Sturm Graz am Sonntag (15.30 Uhr/live ORF 1 und Premiere) wird es genauso sein. “Dass es so schnell geht, hätte auch ich nicht gedacht”, gestand Eder.

Durch den Leih-Transfer (bis Sommer) von Martin Hiden in der Winterpause zu Bundesliga-Schlusslicht Austria Kärnten rückte Eder in der Innenverteidiger-Hierarchie der “Grün-Weißen” auf Rang drei vor. Dadurch, dass Tokic seit der Partie in Altach (1:2) ein Bandscheibenvorfall plagt und er auf jeden Fall einige Wochen ausfallen wird, zählt der Tiroler wieder zum Stammpersonal. “Ein bisschen Glück, auch wenn ich aufgrund der Verletzung von Tokic nicht von Glück sprechen möchte, braucht man natürlich auch”, erklärte der 24-Jährige.

Ein bisschen Genugtuung empfand der Abwehrspieler, der in der 1. Runde beim 3:1-Erfolg gegen seinen Ex-Club bereits 23 Minuten nach seiner Einwechslung (63.) nach einem Ellbogencheck gegen Peter Orosz die Rote Karte gesehen hatte, durch seinen plötzlichen “Aufstieg” jedenfalls schon. “Viele haben vergessen, dass es mich überhaupt noch gibt. Man darf sich aber von den Medien nicht blenden lassen”, meinte Eder.

Der Ex-Tirol-Abwehrspieler, der bei den Wienern noch einen gültigen Vertrag bis Sommer 2009 besitzt, hatte auch in der schwierigen Zeit im Herbst, in der er nur fünfmal zum Einsatz gekommen war und dabei dreimal durchgespielt hatte, nie an sich selbst gezweifelt. “Ich wusste, dass ich es kann”, betonte Eder.

Folglich hat der zweimalige ÖFB-Teamspieler auch seinen Wechsel vom Inn an die Donau nicht bereut. “Es war kein Fehler, ich habe gewusst, dass es kein Wunschkonzert wird”, sagte Eder, mit dem Nachsatz: “Meine Freundin und ich fühlen uns wohl in Wien. Und es hängt auch nicht immer alles nur davon ab, ob man zum Einsatz kommt oder nicht.”

Gegen Sturm Graz hofft der 24-Jährige auf einen Punktezuwachs des Tabellenvierten, der nach Verlustpunkten Leader ist. “Jedes Spiel ist wichtig, wir fahren hin um nicht zu verlieren. Wir dürfen aber nicht blind drauflos auf drei Punkte spielen und müssen aus einer gesicherten Defensive heraus agieren”, betonte Eder. Ein möglicher, aber eher unwahrscheinlicher Ausfall von Hofmann (angeschlagen) und Heikkinen (krank) dürfe nicht als eventuelle Ausrede gelten. “Dafür ist unser Kader zu stark.”

Eder war in der Winterpause 2007 von Ligakonkurrent Tirol zu Rapid gewechselt und daraufhin im Frühjahr immerhin neunmal in der Startformation gestanden. Gleich in seinem ersten Pflichtspiel für die Wiener hatte er mit einer Kung-Fu-Attacke gegen den Altacher Leonardo, bei der er mit einer Gelben Karte davongekommen war, für Aufsehen gesorgt.

Seit dieser Aktion und auch dem abschließenden Treffer (sein erster Pflichtspieltreffer im “grün-weißen” Dress) beim 4:0-Heimsieg gegen Ried am Mittwoch, bei dem er den Ball in “Kung-Fu-Manier” volley über die Linie drückte, ist sein Name unmittelbar mit Kung-Fu verbunden. “Das Kung-Fu-Image stört mich nicht”, beteuerte Eder, der in sehr jungen Jahren Tiroler Meister im Ringen war. “Ich bin hochgesprungen und hatte keine Wahl, da ich den Ball anders gar nicht erwischt hätte.” Überbewerten wollte der Tiroler das persönliche Erfolgserlebnis aber nicht. “Es ist natürlich schön, wenn man zum Einsatz kommt und dann auch noch ein Tor erzielt. Grundsätzlich ist aber wichtig, dass wir gewonnen haben.”

Lob kam jedenfalls auch von Coach Peter Pacult, der erklärte: “Ich habe ihm klargemacht, dass er eng am Mann stehen, aber nicht zu ungestüm in die Zweikämpfe gehen soll. Das hat er am Mittwoch gut gelöst.” Neben Eder wurde auch Abwehrkollege Andreas Dober vom Trainer positiv hervorgehoben. “Er hat sein Spiel nach vorne verbessert, macht lange Wege. Er hat sich sehr positiv entwickelt, ich hoffe, er ruht sich darauf nicht aus.”

Allerdings müsse der Rechtsverteidiger auch seine Aufgabe in der Defensive konsequent lösen. “Wir haben jedes Spiel aufgrund seiner offensiven Spielweise zumindest einen Angriff über seine Seite.” Von Mittelfeldspieler Ümit Korkmaz verlangt der ehemalige 1860-Trainer hingegen mehr. “Es sind gewisse Unkonzentriertheiten da, er muss erkennen, dass nicht alles nur Spaß und lustig ist. Von den Trainingsleistungen kommt er aber schön langsam wieder, und auch die Abschlüsse werden wieder besser”, erläuterte Pacult.

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