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Neue Behandlung für Krebspatienten

&copy AP Photo/Jerome Delay
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Am Dienstag wurde in Wien ein neues Modell zur Behandlung von Krebspatienten vorgestellt. Dieses Modell sieht vor Schmerztherapien oder Infusionen in Zukunft auch von Hausärzten durchführen zu lassen.

Unkomplizierte Behandlungen für Krebspatienten sollen in Wien künftig auch von Hausärzten angeboten werden. Eine neue Kooperation von Fachzentren und niedergelassenen Medizinern wurde am Dienstag in Wien vorgestellt. Bisher war die Therapie in Österreich meist auf Spitäler beschränkt, jedoch sei nicht für alle Behandlungen ein stationärer Aufenthalt notwendig.

Wie schaut das neue Modell aus?
Schmerztherapien oder Infusionen soll in Zukunft auf Hausärzte ausgelagert werden und so Kosten senken und die Lebensqualität des Patienten erhöhen. Rund 250 Hausärzte in Wien bieten das Service künftig an. Lange Wartezeiten in Spitälern und weite Anfahrtswege können so vermieden werden, sagte Wolfgang Halbritter, Facharzt für Onkologie.
Therapien beim Hausarzt seien bei jenen Krebsarten möglich, bei denen sich Metastasen in Knochen bilden – allen voran Brustkrebs, sagte Ernst Kubista, Vorstand der Gynäkologie am AKH Wien. Chemotherapie bleibe weiterhin in der Hand der Experten. „Wir wollen keine Onkologen werden“, stellte Barbara Degn, Wiener Allgemeinmedizinerin, klar. Fachärzte werden dem Patienten lediglich niedergelassene Mediziner vorschlagen, die Krebstherapien in der Nähe des Wohnorts des Patienten anbieten. Der Betroffenen könne jedoch selbst entscheiden, wo er sich besser aufgehoben fühlt.

Was meinen die Betroffenen?
Laut einer Befragung unter 258 Patienten stehen 85 Prozent diesem Modell positiv gegenüber. Sie würden es besonders schätzen, immer vom selben Mediziner betreut zu werden – in Fachzentren sei das oft nicht möglich. Eine Verbesserung der Lebensqualität könne auch auf den Genesungsprozess positiv einwirken, sagte Ekkehard Büchler von der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs.

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