Im Rahmen der Umstellung mussten alle Fix-, Grenz- und Situationspunkte in Liechtenstein neu berechnet werden. Dazu arbeitete das Fürstentum mit den Schweizer Nachbarkantonen und dem Bundesamt für Landestopografie zusammen. Dadurch verringerte sich die Landesfläche um circa 1000 Quadratmeter, was der Grundfläche der Pfarrkirche Schaan entspricht.
Fürstentum entfernt sich von Bern
Somit ist der Staat nun 1.604.767 Quadratmeter groß. Außerdem entfernte sich Liechtenstein rein rechnerisch um etwa einen halben Meter von Bern, wo sich der Fundamentalpunkt der Schweizerischen Landesvermessung befindet.
Neuer Bezugsrahmen zur Vermessung
Die Liechtensteinische Regierung hat vor knapp einem Jahr die Einführung des neuen Koordinaten-Bezugsrahmens LV95 beschlosen und das Amt für Bau und Infrastruktur mit der Umsetzung beauftragt. Mittlerweile wurden die Daten aller elf Gemeinden umgestellt. Der neue Bezugsrahmen basiert auf der mit GPS-Messungen erstellten Landesvermessung von 1995 und löst damit die alten vermessungstechnischen Grundlagen aus dem Jahr 1903 ab.
Schneller und genauer dank Satelliten
Der alte Bezugsrahmen hatte im Gegensatz zu satellitengestützten Messverfahren einige Mängel und Schwächen. Mit Satelliten-Systemen wie GPS und Galileo kann man schneller vermessen als früher und es ist bis auf den Millimeter genau. Außerdem liegen die Koordinaten praktisch in Echtzeit vorhanden, womit sowohl Zeit als auch Kosten gespart werden können.
Um diese Vorteile zu nutzen, müssen allerdings die Grundlagen der Landesvermessung in einer gleichwertigen Genauigkeit vorliegen, wie dies moderne Messmethoden erlauben. Der alte Bezugsrahmen von 1903 erfüllte diese Voraussetzung nicht. Es wären langwierige und teure Anpassungsarbeiten bei der Verwendung der alten Grundlagen nötig gewesen.
(red)