Während sich Meister Red Bull Salzburg sowie Rekordmeister KAC und die Black Wings aus Linz, die es miteinander zu tun bekommen, schon auf die Halbfinal-Serie der Erste Bank Eishockey Liga ab Donnerstag vorbereiten können, geht es für die Vienna Capitals und die Graz 99ers am Dienstag (19.15 Uhr/live Premiere Austria) in die Entscheidung. Der Sieger trifft im Halbfinale auf Salzburg.
Die Caps sind als Zweiter des Grunddurchgangs als klarer Favorit in die Serie gestartet. Die Wiener waren zuletzt viermal in Folge im Halbfinale, die Steirer hatten dagegen bis zum 19. Februar kein einziges Play-off-Spiel in der EBEL-Geschichte gewonnen. Doch nach zuletzt zwei Siegen (3:1 in Wien, 2:1 in Graz) hat die Mannschaft von Trainer Bill Gilligan überraschend ein Entscheidungsspiel in der “best-of-seven”-Viertelfinalserie erkämpft.
Und die Chance auf die Sensation, falls der ehemalige Capitals-Torhüter Sebastian Charpentier wieder so hält wie in den vergangenen zwei Spielen. Geradliniges Eishockey, mehr Torschüsse, mehr Verkehr vor dem Tor soll das Rezept der Wiener dagegen sein. “In solchen Entscheidungsspielen ist alles möglich, das wissen wir. Die Grazer haben Aufwind nach den beiden Siegen in Folge. Aber wir müssen jetzt den direkten Weg zum Tor suchen, geradliniges Eishockey spielen, für viel Verkehr vor dem Grazer Tor sorgen, das führt zum Erfolg. Es wird aber ein hartes Stück Arbeit werden und sehr schwer. Die Grazer haben Aufwind nach den beiden Siegen in Folge, müssen nicht gewinnen, aber die Aufgabe ist lösbar. Wenn wir ruhig ans Werk gehen und die Nervosität ablegen, dann wird es funktionieren”, sagte Trainer Kevin Gaudet, der auf Liga-Topscorer Pat Lebeau verzichten muss.
Die Grazer kommen mit breiter Brust nach Wien, wo es bis vergangenen Donnerstag fast zweieinhalb Jahre nichts zu holen gab. “Keiner hat mit uns gerechnet. Die Wiener müssen gewinnen, wir wollen gewinnen. Für und wäre es ein Wahnsinn, ein Traum, das Halbfinale zu erreichen”, erklärte Stürmer Stefan Herzog. Für Gilligan, der den KAC zwischen 1985 und 1988 zu vier Titel in Folge geführt hat, wäre der Aufstieg eine tolle Bestätigung für seine Arbeit bei den 99ers, in den vergangenen Jahren stets Nachzügler.