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Nerve - Trailer und Kritik zum Film

Es ist noch nicht lange her, dass Menschen wie ferngesteuert durch die Gegend liefen, unmotiviert stehen blieben und auf ihr Handy starrten - auf der Jagd nach Pokemons.

Ein Onlinespiel, das dazu auffordert, vor der Onlinegemeinde immer gefährlichere Mutproben zu bestehen, geht da nur einen Schritt weiter. “Nerve” heißt das noch fiktive Onlinespiel, dessen Filmversion im Kino anläuft. Vorlage ist der gleichnamige Thriller von Henry Joost und Ariel Schulman.

Nerve – Die Handlung

Vee (Emma Roberts) ist extrem hübsch mit ihren großen dunklen Augen, den langen blonden Haaren und dem Zahnpastalächeln, sie ist vernünftig, will auf die Kunsthochschule und lebt mit ihrer Mutter allein in Staten Island. Und sie ist zurückhaltend. Vielleicht ist sie deswegen die beste Freundin von der aufgedrehten Sydney (Emily Meade), die immer im Mittelpunkt steht und nie ein Blatt vor den Mund nimmt. Vor allem aber ist Vee nur ein Watcher, Sydney ein Player in dem Onlinespiel “Nerve”, das alle Welt spielt.

Über eine App bekommen die Player immer neue Challenges, die sie zu bestehen haben. Dafür erhalten sie je nach Schwere Geld und vor allem die Aufmerksamkeit der Watcher. Eines Tages meldet sich auch Vee an, um endlich in der gleichen Liga wie Sydney zu spielen. Es beginnt harmlos: Sie soll einen Fremden fünf Sekunden küssen. Tommy (Miles Heizer), ihr bester Freund, filmt sie dabei, damit die “Nerve”-Gemeinde hautnah dabei sein kann. Es ist der coole und irgendwie zwielichtige Ian (Dave Franco), den sie sich für ihre Mission aussucht und der ausgerechnet ihr Lieblingsbuch liest. Schnell stellt sich heraus, dass er selbst eine Challenge zu bestehen hat. Die beiden erhalten den Auftrag, künftig als Paar die besten Player zu werden.

Das alles fängt noch harmlos an, wobei die Jugendlichen schon jede Schamgrenze überschreiten. Am Anfang sollen sie in einem noblen Kaufhaus Kleidung anprobieren. Das grüne Glitzerkleid, das Vee in einem großen Teil des Films trägt und das sie finden soll, kostet 4.000 Dollar. Spätestens als Ian mit verbundenen Augen von Vee angeleitet auf seinem Motorrad durch Manhattan rasen soll, will man dem Mädchen zurufen, auszusteigen. Irgendwann will Vee das dann auch, doch es ist zu spät: Über die App ist ihr Computer gehackt, ihre Identität geraubt.

Nerve – Die Kritik

Natürlich ist die Geschichte nicht wirklich originell in einer Zeit, in der viele Menschen ihr Leben auf Snapchat, Instagram und Facebook dokumentieren und so die eigene Eitelkeit und den Voyeurismus der anderen befriedigen. Die beiden Regisseure Joost und Schulman wählen eine überzeugende Ästhetik: Sobald sich jemand bei “Nerve” anmeldet, ploppt wie eine Cloud der Name über Manhattan auf, mal blickt man vom Inneren des Bildschirms auf das Geschehen. Es ist duster – der Hauptteil des Films spielt in einer einzigen Nacht – und zugleich grellbunt. Und wenn sich die Jugendlichen der Dynamik von “Nerve” immer weniger entziehen können, ist der Zuschauer längst mitgerissen.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Nerve”

(APA)

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