AA

Nepal: Zwölf Tote bei Gefechten

Bei Kämpfen zwischen maostischen Rebellen und Regierungstruppen sind im Westen Nepals zwölf Menschen getötet worden. Tausende Rebellen überfielen mehrere Kasernen.

Nach Armeeangaben vom Samstag überfielen tausende Rebellen in der Nacht mehrere Kasernen der Sicherheitskräfte sowie Regierungsämter in den Bezirken Rupandehi und Kapilbastu. Bei den stundenlangen Gefechten wurden neun Aufständische und drei Soldaten getötet.

In der Hauptstadt Kathmandu setzten indessen Hunderte von Soldaten und Polizisten eine für den gesamten Tag verhängte Ausgangssperre der Regierung rigoros um. Das nepalesische Fernsehen zeigte Bilder von menschenleeren Plätzen und Straßen, in denen lediglich Sicherheitskräfte patrouillierten. Um angekündigte Massenproteste gegen König Gyanendra zu unterbinden, wurden außerdem die Mobilfunk- Verbindungen in Kathmandu und dem benachbarten Patan gekappt.

Zu der erneuten Kundgebung hatte die Opposition mit Unterstützung der Maoisten aufgerufen. Gleichzeitig wurde ein seit vier Tagen anhaltender Generalstreik fortgesetzt. Oppositionsführer Kashinath Adhikari von der Kommunistischen Partei sagte, ungeachtet aller Repressalien gingen die Proteste weiter. Seit Montag waren nach Angaben von Innenminister Kamal Thapa 751 Demonstranten festgenommen worden, darunter auch mehrere Oppositionspolitiker.

Am Samstag jährt sich zum 16. Mal der „Tag der Volksbewegung“: Am 8. April 1990 hatte der damalige König Birendra das Parteienverbot aufgehoben; ein Jahr später wurde die erste gewählte Regierung seit fast einem halben Jahrhundert gebildet. Sein Nachfolger Gyanendra hatte am 1. Februar vergangenen Jahres den Ausnahmezustand erklärt und sich für die kommenden drei Jahre zum alleinigen Machthaber ernannt.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Nepal: Zwölf Tote bei Gefechten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen