Nepal: Suche nach Buddha-Boy
Am Wochenende wurde eine landesweite Suche nach dem 16-jährigen Ram Bahadur Bomjan gestartet, der seit Mitte Mai bewegungslos am Fuße eines Baumes meditiert und nach Auskunft seiner Anhänger seitdem weder Essen noch Wasser zu sich genommen hatte. Der Jugendliche hatte seinen Meditationsort im Süden Nepals laut Medienberichten vom Sonntag verlassen, weil er sich von den tausenden Menschen, die dort zu seiner Verehrung lagerten, gestört gefühlt habe.
Er ist weggegangen, weil am Meditationsort zu viel Lärm herrschte, sagte einer seiner Freunde zu der Zeitung Kathmandu Post. Der Buddha Boy verschwand nach Angaben eines Journalisten am Samstag in der Morgendämmerung, als seine Verehrer schliefen.
Nach einem Bericht der Zeitung Himalayan Times suchten Polizisten in Zivil und Anhänger bisher vergeblich nach dem Jugendlichen. Doch soll er im Urwald nahe seines Meditationsortes etwa 250 Kilometer südlich von der Hauptstadt Kathmandu gesehen worden sein. Ein Polizist sagte, er sich zu 90 Prozent sicher, dass der Bursche geflüchtet und nicht entführt worden sei.
Der Meditationsort des 16-Jährigen war zuletzt zu einem regelrechten Rummelplatz verkommen. Essens- und Andenkenstände machten sich breit, Anhänger überhäuften ihren Buddha Boy mit Geld und Geschenken. Seine Verehrer mussten allerdings 15 Meter Abstand halten und durften ihn nachts nicht sehen – was zu Zweifeln daran führte, dass der angebliche Buddha wirklich ohne Nahrung und Wasser auskommt. Der Bursche selbst hatte nach Auskunft eines Freundes gesagt, er sei nicht die Wiedergeburt Buddhas, sondern ein entsagender Weiser. Gautam Siddhartha, später bekannt als Buddha oder Der Erleuchtete, war rund 500 vor Christus in Nepal zur Welt gekommen.