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Nepal: Schweizer entführt

Im Westen Nepals haben maoistische Rebellen nach Angaben des Online-Nachrichtendienstes Kantipuronline einen Schweizer entführt. Der Mitarbeiter der Hilfsorganisation Helvetas sei bereits vor drei Tagen verschleppt worden.

Der Mann sei in die rund 500 Kilometer westlich der Hauptstadt Kathmandu gelegene Region Dadeldhura unterwegs gewesen, um dort die Arbeit der Organisation zu inspizieren. Die Helvetas-Zweigstelle in Dadeldhura habe die Entführung bestätigt, die genaue Identität des Mitarbeiters aber nicht bekannt gegeben.

Helvetas konzentriert sich auf Entwicklungsprojekte für die ländliche Bevölkerung in Afrika, Asien und Lateinamerika. Nepal war nach der Gründung der regierungsunabhängigen Organisation vor über 45 Jahren das erste Einsatzland.

Unterdessen wurden bei neuen Kämpfen im Westen Nepals mindestens fünf maoistische Rebellen getötet und vier Soldaten verletzt. Der staatliche Sender Radio Nepal meldete am Donnerstag, Maoisten hätten rund 160 Kilometer westlich von Kathmandu Sicherheitskräfte angegriffen, die dort Telekommunikationsanlagen bewachten.

Bei den schweren Kämpfen am Mittwoch rund 250 Kilometer westlich Kathmandus waren nach jüngsten Angaben des Staatsfernsehens 21 Soldaten getötet worden. Die Leichen von sechs Rebellen seien geborgen worden. Sicherheitskräfte sprachen aber von „Dutzenden“ getöteten Maoisten. Vor dem Jahrestag des von den Maoisten im Februar 1996 ausgerufenen „Volkskrieges“ war eine Zunahme der Rebellen-Angriffe erwartet worden. Der Konflikt hat bisher mehr als 11.000 Menschen das Leben gekostet. Die Rebellen kämpfen für ein kommunistisches Regime in Nepal.

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