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Nepal: König soll enteignet werden

In Nepal werden König Gyanendra nach seiner Entmachtung offenbar immer mehr Privilegien genommen. Ein Minister kündigte an, Land des Königs werde wohl konfisziert und armen Bauern gegeben.

„Wir sammeln derzeit Informationen über Land und Besitz des Königs und Mitgliedern seiner Familie und wenn sie mehr als das erlaubte Höchstmaß besitzen, werden Güter beschlagnahmt“, sagte der zuständige Minister Prabhu Narayan Chaudhari. Nepalesen dürfen bis zu sieben Hektar Land besitzen.

Regierungsangaben zufolge zählt die Königsfamilie mindestens 1.700 Hektar Land zu ihrem Besitz. Chaudhari schätzte, es sei weit mehr. „Der Überschuss wird an die Menschen verteilt, die kein Land besitzen.“ Schätzungen zufolge haben eine Million Menschen kein Land in dem Himalaya-Staat, der zu den zehn ärmsten weltweit zählt.

König Gyanendra hatte 2002 das Parlament aufgelöst und den Himalaya-Staat danach autokratisch regiert. Nach wochenlangen Massenprotesten setzte er das Parlament im April diesen Jahres wieder ein. Nach dem Einlenken des Monarchen erklärten sich auch die maoistischen Rebellen zu Friedensgesprächen bereit.

Gyanendra hat bereits die Kontrolle über die Armee verloren und ist seiner legislativen Funktionen beraubt worden. Zudem könnte demnächst ein neues Steuergesetz erlassen werden, das sich nachteilig für ihn auswirken könnte.

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