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Nepal: Friedensvertrag unterzeichnet

In Nepal wird Geschichte geschrieben: Die Regierung und die maoistische Rebellen haben am Dienstag einen historischen Friedensvertrag unterzeichnet.

Damit soll der seit Jahren andauernde Bürgerkrieg beendet werden, bei dem mehr als 13.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Der Vertrag sieht die Entwaffnung der Rebellen vor. Nationale Wahlen sollen im nächsten Jahr über die Zukunft der Monarchie in dem Himalaya-Staat entscheiden.

Nach monatelangen Verhandlungen hatten beide Seiten zu Monatsbeginn ein Abkommen erreicht, das die Entwaffnung der Rebellen und ihre Eingliederung in eine Übergangsregierung vorsieht. Die Rebellen kämpften seit 1996 für einen kommunistischen Staat. In dem Krieg starben mehr als 13.000 Menschen.

Premierminister Girija Prasad Koirala und der Chef der Rebellen, Prachanda, unterzeichneten die als historisch gefeierte Vereinbarung am Dienstag bei einer Zeremonie in Kathmandu, begleitet vom Applaus von Regierungsmitgliedern und ausländischen Diplomaten. Mit dem Friedensabkommen zwischen den Maoisten und der Regierung ist der in Nepal seit mehr als zehn Jahren währende maoistische Aufstand offiziell beendet worden.

Nach dem Friedensabkommen müssen sich die maoistischen Kämpfer und die nepalesischen Soldaten in ihre Lager zurückziehen. Die Waffen der Maoisten werden danach von den Vereinten Nationen überwacht. Das Parlament wird dem Abkommen zufolge aufgelöst und durch eine Übergangs-Nationalversammlung ersetzt. Im kommenden Jahr sollen Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung erfolgen, die auch über die Zukunft von König Gyanendra entscheiden wird.

Der Monarch hatte im Frühjahr nach wochenlangem Druck der Demokratiebewegung und der Maoisten das aufgelöste Parlament wieder einberufen und die Regierungsgewalt abgegeben. Gyanendra war von den Volksvertretern anschließend weitgehend entmachtet worden. Über Einzelheiten des Friedensabkommens hatten die Konfliktparteien bis zuletzt gerungen. Ursprünglich war die Unterzeichnung bereits in der vergangenen Woche geplant gewesen.

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