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NEOS wollen Wiens Schulen auf Vordermann bringen

Nach dem Londoner Vorbild sollen in Wien die Schulen verbessert werden.
Nach dem Londoner Vorbild sollen in Wien die Schulen verbessert werden. ©APA/HARALD SCHNEIDER
Die NEOS wollen Wiens Schulsystem auf Vordermann bringen. Am Beispiel von London würde man sehen, dass autonome Schulen bessere Ergebnisse erzielen als solche, die sehr vom System abhängig sind.

Einen solchen werden sie mittels Antrag im Gemeinderat fordern, kündigten der designierte NEOS-Klubchef Christoph Wiederkehr und die Bildungssprecherin der Partei, Bettina Emmerling, in einer Pressekonferenz an. Sie kritisierten, dass vor allem in der Pflichtschule die Bildungsstandards sehr niedrig seien. In Deutsch etwa würden sie in der Neuen Mittelschule (NMS) von 61 Prozent nicht erreicht. Bundesweit liege der Schnitt bei 33 Prozent. In der AHS in Wien betrage er überhaupt nur 6 Prozent.

Trend zur Privatschule

“Auch innerhalb Wiens gibt es extreme Unterschiede”, berichtete Wiederkehr. Das zeige sich etwa beim Anteil außerordentlicher Schüler in der Volksschule, der in manchen Bezirken deutlich höher sei. Und die NMS werde ohnehin von vielen Eltern inzwischen gemieden. Der Trend zur Privatschule sei seit Jahren zu beobachten, beklagte der NEOS-Politiker.

Bessere Qualifikationen für Lehrer

Dass man deutliche Verbesserungen erzielen könne, zeige das Beispiel London. Dort habe man Ende der 1990er-Jahre im Rahmen der “London Challenge” Programme erstellt, die auf jeden Standort zugeschnitten worden seien, wie Emmerling berichtete. Auch Lehrer habe man nachqualifiziert. Nach fünf Jahren sei die Stadt über dem nationalen Schnitt bei der Erreichung der Mindeststandards gelegen.

Lehroffensive für die NMS

Gefordert wird eine vergleichbare Initiative auch für Wien. Neben einer Lehreroffensive für die NMS wünschen sich die NEOS auch kleinere Klassen für Volksschulen und einen Sozialarbeiter an sogenannten Brennpunktschulen. Finanziert werden sollen die Maßnahmen über eine indexbasierte Förderung. Es solle zusätzliche Mittel geben, wenn es einen hohen Anteil an sozial benachteiligten Schülern an einem Ort gebe. Wofür die Gelder eingesetzt werden, darüber soll in den Schulen autonom entschieden werden.

Verhehlt wurde auch nicht, dass es in Großbritannien bzw. London – anders als in Österreich – zu keiner strikten Trennung nach der Grundschule kommt. Auf die Frage, ob er für eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen eintrete, verwies Wiederkehr auf die seiner Meinung nach sehr ideologisch geführte Debatte zum Thema Gesamtschule. An dieser wolle er sich nicht beteiligen. Er sei aber jedenfalls für gemeinsame Standards bis zur mittleren Reife, betonte er.

(APA/red)

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