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Neonazi-Aufmarsch vor Soldatenfriedhof

Im brandenburgischen Halbe südlich von Berlin sind mehrere Hundert Rechtsextreme vor dem größten deutschen Soldatenfriedhof aufmarschiert.

Mit einem Großaufgebot von mehr als 1.200 Polizisten sowie Beamten des Bundesgrenzschutzes wurden die etwa 360 Neonazis von rund 400 Gegendemonstranten getrennt, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Halbe.

Der Einsatz am Vortag des Volkstrauertages verlief bisher ohne größere Zwischenfälle. Die Demonstration war erst am Freitag vom Brandenburger Oberverwaltungsgericht (OVG) genehmigt, aber auf eine Stunde begrenzt worden. Die Neonazis zogen zunächst vom Bahnhof zum Vorplatz des Waldfriedhof, um dort eine Kundgebung abzuhalten.

Die Sicherheitskräfte stellten neben Wasserwerfern und Räumfahrzeugen auch eine Reiterstaffel des Bundesgrenzschutz bereit. Die Gegendemonstranten versuchten zunächst erfolglos, die Polizeikette, die rechte und linke Demonstranten trennen sollte, in Kleingruppentaktik zu umgehen.

Der rechtsextreme Verein „Freundeskreis Halbe“ sowie ein „Ehrenkommitee 8. Mai“ hatten die Demonstration unter dem Motto „Ruhm und Ehre den deutschen Frontsoldaten“ beantragt und rund tausend Teilnehmer angekündigt. Die Region um Halbe war im Zweiten Weltkrieg Schauplatz der letzten sogenannten Kesselschlacht vor den Toren Berlins. Mehr als 40.000 Soldaten der deutschen Wehrmacht sowie der sowjetischen Roten Armee sollen dabei getötet worden sein.

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