Naturgefahren bändigen

Naturgefahren bändigen
Bund, Land und Gemeinde investiert 6,5 Mio. in die Verbauung des Suggadins.
Aufatmen in Galgenul, einem Ortsteil von St. Gallenkirch. Der Suggadin, einer der gefährlichsten Wildbäche Österreichs, wird verbaut. 6,5 Millionen Euro werden von Bund, Land und Gemeinde investiert, um die Sicherheit im Ortsteil Galgenul zu gewährleisten. Die Bemühungen, den Suggadin zu bändigen, reichen weit in die Geschichte zurück. Bereits 1912 wurde mit der Verbauung des Wildbaches begonnen. Seit 1968 liegt ein fertiges Projekt auf dem Tisch, das jedoch am Widerstand von Grundbesitzern gescheitert ist. Jetzt wurde der Durchbruch erzielt. Mit der letzten Unterschrift fiel der Startschuss für das 6,5-Millionen-Projekt, das in Zukunft Galgenul vor Hochwasser und Muren schützen soll. Herzstück des Projektes sind zwei große Geschiebesperren, die bei Hochwasser Geröll, Wurzeln und Baumstämme zurückhalten sollen.
Hohes Gefahrenpotenzial
Denn die Gefahr ist groß. Im Mäßtobel können laut Geologen im Extremfall bis zu 150.000 Kubikmeter Erdreich abgehen. “Mit den neuen Sperren”, erklärt Wolfgang Schilcher von der Wildbach- und Lawinenverbauung, “kann dieses ganze Material aufgefangen werden, so dass sich die Gefahren in Galgenul stark reduzieren.” Im Zuge der Verbauung wird auch das Becken der Planätschsperre ausgebaggert und vergrößert sowie die Zufahrt zum Ortsteil “Neuberg” neu angelegt. “Es ist eine große Genugtuung, wenn es gelingt, ein so wichtiges Projekt auf Schiene zu bringen”, freut sich Bürgermeister Arno Salzmann und bedankt sich bei allen Grundbesitzern, die dem Vorhaben zugestimmt haben, obwohl für sie die Nachteile oft größer sind als die Vorteile. Durch die Verbauung des Suggadins, die in zwei bis drei Jahren abgeschlossen werden soll, kann der Gefahrenzonenplan in Galgenul korrigiert werden. Nicht nur Silvretta Montafon, auch zahlreiche private Grundbesitzer erhalten die Möglichkeit, längst geplante Bauvorhaben zu realisieren.