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NATO-Minister ringen um Einigung über Drogenbekämpfung in Afghanistan

Mit der Suche nach einer Einigung im Streit um die Drogenbekämpfung in Afghanistan haben die Verteidigungsminister der 26 NATO-Staaten am Freitag ihre Beratungen in Budapest fortgesetzt.

NATO-Diplomaten zeigten sich zuversichtlich, dass man sich auf einen Kompromiss einigen werde. Es geht um den direkten Einsatz der von der NATO geführten und rund 50.000 Soldaten starken Afghanistan-Schutztruppe ISAF. Sie sollen Drogenlabore zerstören und die Opiumproduktion unterbinden.

NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer hatte am Donnerstagabend eingeräumt, dass die Verbündeten unterschiedlicher Meinung seien. Der Anti-Drogeneinsatz wurde unter anderem von den USA gefordert. Deutschland, Italien und Spanien wollen, dass die Drogenbekämpfung von den Afghanen selbst übernommen wird.
Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung beharrt darauf, dass die Afghanen die Führung im Kampf gegen den Drogenhandel behalten. Afghanistan hat 2007 erneut weltweit mehr als 90 Prozent des Opiums produziert. Fast alle Anbaugebiete liegen in Regionen, für die die USA und Großbritannien militärisch zuständig sind.

Zu Mittag treffen die NATO-Verteidigungsminister mit ihrem georgischen Kollegen David Keseraschwili zusammen. Die erste Sitzung der frisch gegründeten NATO-Georgien-Kommission auf Ministerebene dürfte auch die Debatte über das Verhältnis zwischen der NATO und Russland neu beleben.
Wegen des Georgien-Kriegs sind die regelmäßigen Kontakte zu Moskau im Rahmen des NATO-Russland-Rats eingefroren. Nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem georgischen Kernland stellt sich die Frage nach einer Wiederaufnahme der Beziehungen.

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