Nationalratswahl: Die Ausgangslage der Spitzenkandidaten

Der genaue Termin für die Wahl wurde noch nicht fixiert, aber spätestens im Herbst wird die Nationalratswahl 2024 in Österreich abgehalten. Insgesamt werden 183 Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat gewählt. Die Ausgangslagen der Spitzenkandidaten und Parteien sind durchwegs unterschiedlich.
Ausgangslage der Spitzenkandidaten und Parteien für die Nationalratswahl 2024
ÖVP: Karl Nehammer
Mit Karl Nehammer stellt die ÖVP den aktuellen Kanzler, mit dem sie auch als Spitzenkandidat in die Nationalratswahl gehen wird. Für negative Schlagzeilen sorgte Nehammer mit Aussagen wie dem „Burger“-Sager. Das dürfte auch bei den Wählern nicht spurlos vorübergegangen sein, was sich auch in den schlechten Umfragewerten des Kanzlers widerspiegelt. Dennoch gilt Nehammer in der ÖVP als Nummer eins, in offiziellen Aussagen stehen alle hinter Nehammer. Auch eine wirkliche Alternative ist in der ÖVP aktuell nicht sichtbar.
SPÖ: Andreas Babler
Nach vielen Querelen innerhalb der SPÖ übernahm Andreas Babler, nach Rücktritt von Pamela Rendi-Wagner, die SPÖ. Während zu Beginn noch eine gewisse Aufbruchstimmung spürbar war, ist der Effekt des Neustarts mittlerweile abgeklungen. Für einen Erfolg bei der Nationalratswahl wird Babler neben den richtigen Themen auch die Rückendeckung der Partei benötigen. Zumindest aktuell scheint es nicht so, als ob die komplette Partei hinter ihm stehen würde. Vor allem im Burgenland und teilweise in Wien dürfte die SPÖ nicht vollends vom Spitzenkandidaten überzeugt sein.
FPÖ: Herbert Kickl
Die FPÖ wird mit Herbert Kickl als Spitzenkandidat in die kommende Wahl gehen. Die negative Grundstimmung in der Bevölkerung, die aktuell vor allem mit der Teuerung zu kämpfen hat, kommt der FPÖ und Herbert Kickl zugute. Das bestätigen auch die Umfragen zur Nationalratswahl, in denen die FPÖ seit Monaten den Platz eins für sich hat. Herbert Kickl dürfte aber im Pool der Kandidaten davon profitieren, dass die Strahlkraft der Kandidaten der Großparteien nicht so groß ist, wie das bei vergangenen Wahlen schon der Fall war.
Grüne: Werner Kogler
In aktuellen Umfragen liegen die Grünen mit ihrem Spitzenkandidaten Werner Kogler bei etwa 9%, Anfang des Jahres waren es zwar noch 10%, aber generell sind die Umfrageergebnisse durchaus stabil. Es gibt wenig Auf- oder Abwärtsbewegung. Im Vergleich zur letzten Nationalratswahl würden die Grünen laut Umfragen verlieren. Was das für eine mögliche Regierungsbeteiligung bedeuten würde, bleibt offen. Generell dürfte eine weitere Regierungsbeteiligung mit den aktuellen Vorzeichen für Werner Kogler und die Grünen schwieriger werden.
NEOS: Beate Meinl-Reisinger
Fix bei der Wahl antreten werden die NEOS. Die Spitzenkandidatin oder der Spitzenkandidat bei den NEOS wird in einer Vorwahl bestimmt. Die aktuell wahrscheinlichste Spitzenkandidatin für die NEOS ist Beate Meinl-Reisinger. Aktuelle Umfragen zeigen die NEOS bei etwa 10%, was einen leichten Zuwachs im Vergleich zur letzten Wahl bedeuten würde. Sollte Othmar Karas bei der Nationalratswahl antreten, könnte das den NEOS Wähler kosten.
Weitere Parteien bei der Wahl
Mit ihrem Vorsitzenden Dominik Wlazny will die Bierpartei bei der Nationalratswahl antreten. Die Partei möchte davor aber die Finanzierung der Bierpartei und der Wahlkampagne sicherstellen. Experten würden der Bierpartei gute Chancen einräumen die vier Prozent Hürde für den Einzug in den Nationalrat zu schaffen. Das würden auch aktuelle Umfragen bestätigen, bei denen die Bierpartei bei etwa 6% landet.
Immer wieder gab es Berichte, dass Othmar Karas mit einer eigenen Plattform bei der Wahl antreten könnte. Bleibt aber abzuwarten, ob Othmar Karas tatsächlich bei der Nationalratswahl antritt.
Die zuletzt respektablen Ergebnisse bei den Landtagswahlen in Salzburg und Innsbruck könnten der KPÖ Aufwind geben. Letze Umfragen zeigen die KPÖ bei etwa 4%.